Freitag, 16. Oktober 2015

Es geht wieder aufwärts…

Die letzte Woche war ja alles andere als erfreulich. Diese Woche war noch nicht der totale Hit, aber allemal besser.

Das fing am Sonntag Morgen an: Der Tierarzt gab grünes Licht für Divina, sie durfte wieder mit auf die Weide – wenn sie denn nicht so viel herumtoben würde. Na ja… Ich sollte sie für 15 Minuten an der Hand grasen lassen, ehe ich sie losklinke. Da gehe mal einer mit einem bewegungsfreudigen Pferd auf die Wiese, wenn alle Stallkumpels angelaufen kommen, um ihr Herdenmitglied willkommen zu heißen!

Nein, ich habe sie wohl zur Weide geführt, dann aber alleine gelassen. Natürlich ist sie losgaloppiert und ein Stück getrabt – übrigens lahmfrei! Dann war aber rasch Ruhe. Weil das Wetter so schön war, habe ich sie alle bis zum späten Nachmittag draußen gelassen.



Dann kamen Anna und Manuel von ihrem Urlaub mit den Pferden zurück. Es gab eine große Wiedersehensfreude! Leider war Cornette wieder stocklahm, Anna befürchtete schon, es könne eine Sehne betroffen sein. Montag Früh hatte ich ja schon einen Termin mit meinem Tierarzt, der sollte sich dann auch gleich Cornette ansehen.

Was hatte Cornette? Wieder Mal ein fettes Hufgeschwür, diesmal aber hinten, und das war schon etwas aufgegangen. Sie ging noch unklar, sollte aber auf jeden Fall mit auf die Weide, und behandelt werden musste sie auch nicht. Für Divina war es auch vorerst die letzte Spritzen-Kur. Sie hat noch eine Woche Ruhe, dann soll ich mich melden, wenn noch nicht alles optimal ist.

Nach einem ausgiebigen Heufrühstück ließ ich alle gemeinsam raus. Oh je, was für ein Gerenne! Das war mir überhaupt nicht Recht, denn Divina sollte sich ja noch ein wenige bedächtig verhalten…

Madrigal war unglaublich entrüstet: Während seiner Abwesenheit hatte sich Rasga doch tatsächlich erdreistet, sich bei Danny einzuschleimen. Die zwei waren unzertrennlich geworden. Unterschiedlicher könnten die beiden Pferde kaum sein! Madrigal hat jedenfalls klar bestimmt, dass Rasga „sein Mädchen“ ist, und hat sie sich zurückerobert…

Nun buhlt Danny wieder um Divina. Cera ist ja schon fest an Dango vergeben. Und Cornette scheint ihm nicht so wichtig zu sein. Das Wetter am Montag war zwar kalt aber trocken, der Reitplatz wieder wunderbar zu bereiten. O.k. dachte ich, HEUTE werde ich Danny reiten. Aber was soll ich sagen? Bei der Toberei hat er sich schon wieder ein Eisen abgetreten und noch den halben Hufschuh mit dazu. Der stand blöderweise um mehrere Zentimeter nach innen ab. Ich hatte Sorge, er könne sich drauftreten und so ganz böse ein Bein stellen. Also fiel sogar ein Longieren oder arbeiten an der Hand flach.

Den Schmied erreichte ich am Handy – er war gerade auf dem Weg nach Berlin. Wie dumm! Also musste Danny mit ein paar Putz- und Kuscheleinheiten vorlieb nehmen. Er trug es mit Fassung und mit wie immer großem Appetit.

Der Mittwoch fiel wieder flach wegen Zahnarzt. Den neuerlichen Gebissabdruck (diesmal wurde der Abstand zwischen Ober- und Unterkiefer gemessen) habe ich auch überstanden. War gar nicht sooo aufwändig, bis auf die Tatsache, dass der Unterkiefer betäubt war und natürlich wieder alle Schrauben getauscht werden mussten. Immerhin habe ich jetzt Ruhe bis nach dem Flohmarkt.

Zwischendurch musste ich mich noch um das unerlaubt veröffentlichte Cartoon kümmern. Ich habe wirklich jeden Winkel des Internets, meine eigenen Webseiten, den Server und meinen Computer gefilzt, und jede Kopie des Bildes gelöscht. Mein Anwalt hat der Gegenpartei inzwischen geantwortet. Mal sehen, was dabei raus kommt, wie hoch die Geldforderung sein wird…

Heute, Donnerstag, war endlich Dannys Schmied (Herr Zimmer) da. Die alten Schuhe runter, neue vorbereitet und aufgeklebt. Der Mann arbeitet langsam und gründlich. Er hat für die beiden Vorderfüße eineinhalb Stunden gebraucht. Dann hatte Danny auch keine Lust mehr. Ich aber auch nicht. Wenn man so im feuchten Nieselregenwetter in der zugigen Stallgasse steht – unbeweglich – wird man kalt und müde. So habe ich mich eiligst von ihm verabschiedet, um mich bei einer heißen Tasse Tee im warmen Wohnzimmer aufzuwärmen. Was war ich durchgefroren!

Aber was soll ich sagen, war nicht so unser Tag. Ich saß noch nicht so recht, da klopft es an meine Terrassentür. Der Schmied. Hatte er etwas vergessen? Nein. Während er seine Arbeitsutensilien wieder ins Auto verstaut hatte, hüpfte sein kleiner Hund wie wild im Auto hin und her – und betätigte unbemerkt die Zentralverriegelung! Der Autoschlüssel steckte im Zündschloss, und Herr Zimmer hatte unüberlegt die Heckklappe zugeschlagen…

Ob ich wohl einen langen Draht hätte? Hatte ich, ebenso eine dünne Metallstange und eine Leiter. Die Dachluke stand einen Spalt offen. Aber trotz aller Bemühungen haben wir keine Tür aufkriegen können. So habe ich dann darauf gedrängt, den ADAC anzurufen. Inzwischen war es schon fast 18.00 Uhr. Es regnete leidlich, typisches Feierabendverkehrs-Wetter!

Natürlich habe ich den armen Mann nicht im Regen und in der Kälte stehen lassen. Wir haben nun gemeinsam im Warmen Tee getrunken und geklönt. Der ADAC kam kurz nach 20.00 Uhr und „knackte“ den Wagen in etwas unter einer Minute! Als es auf dem Hof wieder still war, habe ich die Pferde versorgt, mir selber was zu essen gemacht und die Hunde gefüttert. Küche aufräumen, eine Maschine Wäsche waschen und Staubsaugen muss ich dann wohl morgen!

Wenigstens sind alle Vierbeiner wohlauf oder auf dem deutlichen Weg der Besserung! Ich wünsche jedenfalls allen einen tollen letzten Arbeitstag und ein noch besseres Wochenende. Wenngleich es hier bei uns leider regnen soll…



Samstag, 10. Oktober 2015

Eine düstere Woche…

Liebe Leser,

Es gibt so Wochen, die möchte man am liebsten vergessen und hinter sich lassen. Für mich war das gerade so eine!

Was ist passiert? In dieser Woche sind Anna und Manuel mit ihren Pferden für ein paar Tage zum Strandreiten nach Dänemark gefahren, und ich wollte in der Zeit ganz viel mit den Pferden machen, hatte mir schon ein Stangentraining ausgedacht und viel reiten. Das Wetter war ja bilderbuchmäßig. Da ich dann auch die Außenboxen nicht versorgen musste, würde ich schnell mit der Stallarbeit fertig sein.


Aber dann kam alles anders. Die Woche fing schon am Montag schräg an. Da hatte ich mich nämlich entschlossen, Danny das erste Mal zu reiten. Das Wetter war fantastisch, der Außenreitplatz wie gemalt. Und Reitschülerin Susanne war gekommen, mir das Pferd festzuhalten, sollte Danny nicht stehen bleiben. So habe ich zuerst den nagelneuen Sattel "zusammengestellt", mit Bügeln, Sattelgurt und Satteldecke. Ich wollte Danny so gerne reiten, weil einen Tag später Tierärztin Anja Willbrandt angekündigt war, mit einer neuen Akupunkturmethode Danny und Divina zu behandeln. Nach der Behandlung dürfen die Pferde drei Tage nicht gearbeitet werden…

Als ich in die Box zu Danny zum Putzen ging hörte ich gleich das unsaubere Klackergeräusch seiner Eisen: Eins war halb ab! Also habe ich den Schmied angerufen, damit er rasch kommen möge. Erreicht habe ich ihn nicht, konnte nur auf Band sprechen.

Stattdessen habe ich Divina in die HSH-Ausrüstung gesteckt und bin mit ihr gelaufen. Für mindestens 15 Minuten – dann war der Schmied da. Er muss irgendwie hergeflogen sein. Bis das Eisen wieder zurechtgebogen war und fest saß, war es zu dunkel, um noch was zu machen.

Am Dienstag bekam ich Post von einem Rechtsanwalt mit einer Abmahnung. Ich habe irgendwann einmal ein Cartoon von Uli Stein auf meiner Internetseite veröffentlicht – ohne das zu dürfen. Die fordern jetzt richtig Geld. Ich habe mich im Internet schlau gemacht und gelesen, dass ich wohl eine von inzwischen 20.000 Leuten bin, die von dieser Kanzlei zur Kasse gebeten werden. Das kann ich nicht ohne Anwalt regeln. So verbrachte den Abend damit, einen Rechtsanwalt zu suchen, der auf Medienrecht spezialisiert ist. Solltet ihr also jemals auf die Idee kommen, ein Cartoon von Uli Stein bei Facebook oder auf eurer eigenen Seite zu veröffentlichen – lasst es!…



Am Nachmittag war Anja Willbrandt wie verabredet da gewesen und hat die beiden Pferde "bearbeitet". Dieses Mal ging es vor allem um die Faszien. Eine neue Akupunkturtechnik, die von der Dänin Tove Due entdeckt bzw. entwickelt wurde. Den Pferden hat es total gefallen, sie waren tiefenentspannt, und Divina hatte größte Mühe, ihre Augen offen zu halten. Die Behandlung hat über drei Stunden gedauert, ich war danach völlig durchgefroren, trotz des schönen Wetters. Habe ja auch nur rumgestanden und die Pferde gehalten…

Der Mittwoch begann mit Dauerregen. Mein Gott, was hat das hier geschüttet! So schlimm, dass ich keines der Pferde rausgelassen habe. Obendrein kam um die Mittagszeit mein Schmied, um wieder alle Hufe aufzuhübschen. Ich bin dann zwischen den Pferden und in den Boxen herumgekrochen, die Ködel einzusammeln…

Am Donnerstag hat es immer noch ganz arg geregnet. Weiden, Paddocks, Reitplatz und Mistplatte standen total unter Wasser. Trotzdem hätte ich die Putzis für eine Weile rausgelassen, sich die Beine zu vertreten. Aber dann sah ich es: Divina. Sie stand auf ihrem Balkon und wollte gar nicht reinkommen. Konnte sie auch nicht: Sie streckte ein Hinterbein etwas zur Seite. Und das war Ofenrohr dick. Es waren gar keine Übergänge zwischen Fesselgelenk, Sprunggelenk und Knie zu erkennen. Das arme Pferd! Natürlich habe ich sofort den Tierarzt angerufen. Und natürlich habe ich keines der Pferde nach draußen gelassen, wollte ja nicht unnötig Unruhe in die Gruppe bringen.

Der Tierarzt kam mittags. Divina hatte fast 40 Grad Fieber und eine Entzündung der Vene an der Innenseite des rechten Oberschenkels, wohl verursacht durch einen Trombus. Das Blut wurde nur noch spärlich abtransportiert . Eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Anfassen des Beines ging gar nicht. Und Gehen auch fast gar nicht. Gott sei Dank wirkten die gespritzten Mittel (Blutverdünnung, Antibiotika und Schmerzmittel) recht schnell, so dass sie dann wenigstens in die Box stolperte, um ein bisschen Heu zu knabbern. Die anderen Pferde im Stall durften in Zweiergruppen in die Halle, während ich die Tonnen von Mist nach draußen geschafft habe. Die Boxen waren richtig "durchgemust". Ich habe die Pferde dann in der Halle noch ein bisschen bespaßt. Zu mehr hatte ich keinen Nerv. Um Mitternacht habe ich noch Mal nach Divina gesehen. Ich fand ihr Bein noch viel dicker – was eigentlich gar nicht möglich sein konnte, weil die Haut schon so gespannt war.

Am Freitag Morgen gab es für Divina den gleichen Medizincocktail wie am Vortag (und seitdem täglich!). Gott sei Dank war das Fieber fast weg und Divina guckte schon wieder etwas frischer aus der Wäsche. Die Pferde habe ich noch einmal drin gelassen, wollte nicht riskieren, dass sich Danny oder Rasga in dem Schlamm ein Eisen abtreten…


Als ich am Freitag Nachmittag wieder in die Wohnung kam: Ein Anruf auf meinem AB: Es hatte sich meine Zahnarztpraxis gemeldet, ich möge doch bitte zurückrufen. Das Labor käme so nicht zu Recht, sie bräuchten dringend noch einen weiteren Abdruck. Alle, die hier regelmäßig mitlesen, wissen, dass ich im August 2014 meine erste große Zahn-OP in Vollnarkose hatte, im März diesen Jahres die zweite. Alle meine Zähne wurden saniert, ich bin jetzt "stolzer" Besitzer von 11 Implantaten. Leider ist die Arbeit noch immer nicht abgeschlossen. Dieses Abdrücke-Machen kostet mich immer den ganzen Tag, weil ich vorher so aufgeregt bin, mir anschließend die Zähne weh tun und ich eh schon so gernervt bin, dass es kein Ende gibt. Eigentlich sollte ich nur noch einziges Mal zur Anrpobe der neuen Zähne hin, die dann zwei Wochen später fest eingesetzt werden sollten. Eigentlich… Jetzt wird sich wohl wieder alles noch weiter nach hinten verschieben. Mit viel Glück kann ich dann zu Weihnachten wieder fest zubeißen!

Aber gut, heute ist Samstag, und ich kann die letzte Woche zu den Akten legen. Die Pferde sind – bis auf Divina – alle gesund, alle geputzt und geritten, bzw. an der Hand gearbeitet. Und die Sonne hat heute auch wieder geschienen. Und Divinas Bein wird allmählich wieder dünner. Es wird aber wohl noch eine Woche dauern, ehe sie mit den anderen raus darf.

Vielleicht sollte ich mir zur Abwechslung Mal das Buch unten zu Gemüte führen?

Herzerwärmende Kurzgeschichten zum Lachen und Weinen:

Hühnersuppe für die Seele - für Frauen 

Dieses Buch bringt seine Leserinnen zum Lachen und Weinen und lässt sie fühlen, was wirklich wichtig im Leben ist. Es ermutigt dazu, Hindernisse zu überwinden, Träume zu verwirklichen und Brücken zwischen den Generationen zu schlagen.