Mittwoch, 30. März 2016

Kleiner Abendspaziergang meiner Hunde

Kennt ihr das? Da sitze ich hier so gemütlich am PC, in einer Hand das Telefon, um mit Silke Vallentin Änderungen für ihr Buch zu besprechen, wollen die Hunde nach draußen. Na ja, ist auch Zeit für ihr Abend-Pipi. Das war so gegen 22.00 Uhr.

Eine gute Stunde später – ich bin immer noch am Telefon – denke ich: Ist so ruhig draußen! Oft liegen die Hunde einfach im Gras und genießen die frische Abendluft.



Ich sag noch zu Silke: "Warte einen Moment, ich muss mal die Hunde reinholen", und werfe beiden einen Snack auf ihre Liegefläche.

Aber als ich die Terrassentür aufgemacht hatte: Gähnende Leere. Mist! Keine Hunde mehr da, dafür eine sperrangelweit aufgerissene Gartenpforte! Ich hatte am frühen Abend noch Besuch gehabt, der wohl die Pforte nicht geschlossen hatte. Ich habe ihn mit allerlei Verwünschungen bedacht!

Ich also rein in meine Jacke, Taschenlampe geschnappt und ab auf die Schulstraße. Kein Hund weit und breit. Inzwischen war es ja schon nach Mitternacht. So richtig laut rufen wollte ich da auch nicht mehr.

Gott sei Dank sah ich Licht in der Wohnung bei Anna und Manuel. Die mussten mir bei der Suche helfen. Ich hätte ja gar nicht gewusst, in welche Richtung ich zuerst hätte laufen sollen.

Wenn mir die Hunde ausbüxen habe ich immer ein ungutes Gefühl. Wurden sie angefahren? Haben sie einen fremden Hund angemacht? Haben sie einen Autounfall verursacht?

Eigentlich muss ich mir keine Sorgen mehr machen, denn sie sind bisher immer wieder von alleine zurückgekommen. Aber nun waren schon zwei Stunden vergangen und sie waren immer noch nicht da. Ich verfalle dann immer in ein Gefühl von Panik. Auch die Tatsache, dass nach Mitternacht kaum noch Autos fahren und auch keine Hunde-Spaziergänger mehr da sind, hat mich nicht wirklich beruhigt.

Unterwegs traf ich unseren Jachtpächter, der zu später Stunde nach Hause fuhr (er wohnt ganz am Ende der Straße mitten in der Wildnis). Als er erfuhr, dass ich meine Hunde suche, erhielt ich erst einmal einen Vortrag, dass frei laufende Hunde unerwünscht seien und sein Wild vertreiben würden. Ach was!


Zeus liegt auf der Pferdeweide auf der Lauer


Apollo: Immer auf der Hut.

Anna und Manuel und ich haben uns dann noch jeder mit seinem Auto auf den Weg gemacht. Man schafft deutlich mehr Wegstrecke in kürzerer Zeit!

Ich war nach einer Rundreise durchs Dorf gerade auf dem Weg zu unserem kleinen Einkaufszentrum und hatte mir überlegt die Hunde nun bei der Polizei als vermisst zu melden, als der erlösende Handy-Anruf kam: Anna und Manuel hatten die Hunde auf der Hauptstraße gesehen. Sie hatten offenbar mein Auto gehört und waren mir hinterher gelaufen, dann aber in eine Seitenstraße abgebogen.

Was für eine Erleichterung. Die Seitenstraße führte wieder in mein Wohnviertel mit den vielen kleinen Einzelhäusern und Stichstraßen. So waren sie dann schneller wieder zu Hause, als ich den Weg mit dem Auto zurückgelegt hatte.

Sie waren kein Stück abgekämpft. Sie hatten sogar noch die Kraft, Anna auf dem Grundstück zu verbellen. Sie haben unheimlich viel getrunken, und Zeus liegt hier wie tot und schläft. Apollo ist unruhiger visiert mich immer an und wedelt dann. Ich glaube, der ist noch viel froher, wieder im heimischen Wohnzimmer zu sein!

Puh, was für eine Aufregung. Das muss ich kein zweites Mal haben!!!

So, und jetzt trinke ich ganz in Ruhe eine weitere Tasse Tee, zünde mir genüsslich eine Zigarette an und beruhige mich wieder!



Die zwei können kein Wässerchen trüben!