Selten im Mai habe ich so wenig Neues in den Blog geschrieben. Das garstige Regenwetter raubt mir jeden Antrieb. Ich bin froh, wenn ich halbwegs trocken den Stall gemistet bekomme. Die Pferde kommen nur verkürzt raus. Wieder einmal sind die Weiden gesperrt. Sie stehen total unter Wasser. Nicht, dass es im Paddock viel besser aussieht. Schubkarre für Schubkarre habe ich endlich die neuen Paddockplatten mit Sand – oder sollte ich lieber sagen mit Sandmatsch? – verfüllt, so dass die Pferde wenigsten sicher im Paddock stehen können. Morgen zum ersten Mal mit ihrem Heu draußen.
Weiß jemand, wo man diese Pferdeschwimmausrüstung im Fünferpack verbilligt kaufen kann?
Mich haben die letzten zwei Tage total mitgenommen: Migräne vom Feinsten. Dank Aspirin und dezentem Essen geht’s mir heute Abend so einigermaßen. Ich hoffe, morgen lassen die Kopfschmerzen endgültig nach.
Die Hunde ficht das fiese Wetter kaum an. Sie toben die frischen Sandberge auf dem großen Paddock rauf und runter, rennen durch Pfützen, balgen sich im Schlamm. Auch wenn es in Strömen gießt. Und wenn Apollo hinter einem Vogel her ist, sieht es aus, als würde er mit einem einzigen Satz auf den Reitplatzwall springen… Besonders nett, wenn sie erfreut auf mich zugeschossen kommen, um sich dann gekonnt trocken zu schütteln! Ihr könnt euch kaum vorstellen, wie sie anschließend aussehen, wenn sie in der Wohnung sind… Ich fege täglich eine halbe Kehrschaufel Sand von den Fliesen.
Trotz der kalten Temperaturen von teilweise nur 10 Grad tagsüber plagt Dango sein Sommerekzem. Er wird inwändig mit Pellets zur Entgiftung der Haut behandelt, von außen wird er gesalbt und geölt und mit einem Spezialmittel gegen die fiesen Kriebelmücken eingerieben. Zusätzlich habe ich den Tierarzt für eine Blutprobe geholt. Wenigstens das: Sein Blutbild ist 1 A in Ordnung. Das Pferd ist top gesund, kein Mangel an nichts. Schon vor zwei Wochen habe ich unser Kraftfutter umgestellt: Es gibt nur noch heilen Hafer und Heu. Vielleicht tragen ja auch die künstlich aufbereiteten Müslis zu seinem Sommerekzem bei?
Und dann haben wir noch alle unsere Pferde auf Würmer untersuchen lassen. Warum entwurmen, wenn vielleicht gar keine Würmer da sind? Ich denke dabei natürlich auch an Dango, dem ich jedes Gift in seinem Körper ersparen will. Und, wie schon vermutet, keine Würmer in den Kotproben. Also können wir uns die Wurmkur sparen. Die nächste Untersuchung gibt’s dann im Spätsommer.
Seit Ostern versuche ich, unseren Pferde-Zahnarzt Carsten Wiedemann zu erreichen. Das ist schon ein “schräger Vogel”, der nur ans Telefon geht, wenn er Lust hat. Ich hatte bisher kein Glück. Seine Mailbox ist meistens voll, und auf eine SMS reagiert er auch nicht. Dann heute Mittag eine menschliche Stimme am anderen Ende: “Wiedemann!” klang es schroff. Mir ist ja fast der Telefonhörer aus der Hand gefallen. “Ich bin heute in der Nähe, könnte heute Abend vorbeikommen.”
Wenn man Herrn Wiedemann als Zahnarzt haben will, nimmt man JEDEN Termin, der einem angeboten wird. So habe ich zugesagt. Dann rasch Evi und Lena informiert, damit auch die für ihre Pferde Rasga und Asterix dabei sein können.
Warum bleibst du denn bei Wiedemann, werdet ihr jetzt fragen. Meine Antwort: Ich habe selten jemanden erlebt, der die Zähne der Pferde so gründlich und kompetent bearbeitet hat – und das ganz ohne Betäubung. Selbst der ängstliche Dango und der zickige Donovan lassen sich von ihm im Maul herumfuhrwerken, mit einer Riesenbohrmaschine mit Schleifscheibe und ziemlich lautem Getöse. Wiedemanns Markenzeichen: Eine Zigarre, die er stets im Mundwinkel balanciert. Wir haben ihn schon öfter gefragt, ob irgendetwas anderes außer Tabak in der Zigarre sei, weil die Pferde bei ihm so artig stehen…
Wie er es macht, ist eigentlich egal. Jedenfalls haben alle unsere fünf Pferde – alle hatten Zahnhaken - wieder ein tadelloses, “knirschfreies” Gebiss. Herr Wiedemann will im nächsten Frühjahr wiederkommen. Ich soll ihn anrufen…
Habe eben gehört, dass es heute |
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