Dieses Jahr ist es mit den Bremsen und anderen “Lästlingen” auf der Weide besonders schlimm. Manche sagen, das liegt an der Flut, die für alles Stechgetier prima Brutstätten bot. Woran es liegt, ist letztlich egal – meine Pferde jedenfalls leiden schrecklich, allen voran Dango, der sich wieder einmal die Mähne abgescheuert hat. Auch die vielen Insektensprays, die mit “bis zu 24-Stunden-Wirkung” werben, taugen nicht wirklich etwas. Zudem sind sie auch noch gegenüber den Vorjahren sauteuer geworden.
Wie machen es da eigentlich die Tiere in den noch heißeren Gegenden unserer Erde? Die Zebras zum Beispiel? Forscher rätseln schon seit Jahrhunderten, warum die Zebras gestreift herumlaufen. Dient das nur zur Tarnung?
Ungarische und schwedische Forscher vertraten die These, dass das verwirrende Streifenmuster Bremsen vom Stechen abhält, weil sie auf den Streifen nicht landen können. Die afrikanischen Bremsen sind nicht nur größer sondern auch gefährlicher, weil sie fiese Krankheiten übertragen.
Ihre Annahme konnten die Forscher in einer Feldstudie im letzten Jahr bestätigen: Bremsen setzen sich kaum auf Streifenmuster. Kaum waren die Ergebnisse veröffentlicht, sprang die Deckenfirma Bucas auf den Zug auf und verkauft nun Fliegendecken im Zebralook allerdings zum stolzen Preis von 140 Euro. Das ist mir bei drei Pferden deutlich zu viel. Wenn man heute nach Zebradecken für Pferde googled, findet man einige Anbieter mehr, aber die meisten vermelden: “Die Decken sind ausverkauft, werden erst zur nächsten Saison wieder verfügbar sein”.
Wie kriegt man sonst Streifen aufs Pferd? Klar, durch Anmalen. Nur mit was? Ein Rezept aus dem Internet lautet: Mehl mit Wasser und etwas Essig verrühren und dann als weiße Streifen auftragen. Bei hellen Pferden muss man halt Tonerde oder etwas ähnliches zugeben, damit die Streifen dunkel werden. Das mit dem Mehl schien mir eine einfache Methode und super billig…
Ich sage euch: Das ist die größte Schweinerei des Jahrhunderts. Die Mehlpampe klebt wie Hülle – und zwar bevorzugt nicht am Pferd, sondern an der eigenen Hose, auf den Schuhen auf dem Fußboden und an den Händen. Und das Auftragen mit einem Pinsel ist mir auch nicht wirklich gut gelungen. Vielleicht hatte ich die Mischung zu dünn gemacht?
Als Testobjekt musste Donovan herhalten. Der wird ja zurzeit nur am Boden gearbeitet, muss keinen Sattel mit Satteldecke tragen. Da können die Streifen auch eine paar Tage länger draufbleiben, ohne dass sie stören.
Den Mehlversuch musste ich aus “Schweinereigründen” abbrechen. Ich habe die fast volle Schüssel auf unsere Mülltonne gestellt. Vielleicht würde sie über Nacht etwas eindicken? Die Mehlpampe entpuppte sich als prima Fliegenfalle, wurde kurz darauf von Dango, der die Brühe ausschlürfen wollte zu Boden gerissen. Der Fußboden ist noch immer nicht ganz sauber…
Das zweite Rezept zum Streifenmalen geht mit Fingerfarben. Also bin ich nach Duvenstedt zum Bastelladen gefahren, um entsprechende Vorräte zu erstehen. Ich bekam genau noch ein kleines Töpfchen in weiß und eines in gelb. Rest war ausverkauft.
Deshalb trägt mein Donovan nun weiße UND gelbe Streifen. Hätte die Streifen gerne etwas dichter gesetzt und dünner gehalten, aber dafür reichte die Farbe nicht. Angela war an diesem Abend zum Helfen gekommen und hat die Streifenarie mit der Kamera festgehalten. Ich kann euch also aktuelle Bilder liefern:
Also Fingerfarben sind aber irgendwie auch nicht so das Wahre. Sie ist ganz schön teuer und verbraucht sich sehr schnell. Ich habe im Internet jetzt Farbe zum kennzeichnen von Tieren gefunden. Man verwendet sie vor allem für Schweine und Rinder und Schafe. Gibt’s als Farbstift und Spray. Die Farbe soll besonders gut auf Fell haften und erst nach 2-4 Wochen verschwinden. Also wieder abwaschen ist erst einmal nicht. Die Farbe muss von alleine verschwinden. Ich habe Weiß (für Donovan und Rasga) und Schwarz (für Cera und Dango) bestellt und hoffe nun auf schnelle Lieferung… Dann erst kann ich sagen, ob es auch bei meinen Pferden die Bremsen abhält.
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