Mittwoch, 29. Dezember 2010

Frühjahrsputz

Meine www.stall-schoepke.de Seite habe ich einem Frühjahrsputz unterzogen. Na ja, Frühjahrsputz ist ein wenig übertrieben. Wenn wir das Frühjahr man schon hätten, dann wären sicher alle froh!

Wenn ihr mögt, dann schaut doch mal. Ich habe aufgeräumt, veraltete Teile rausgeschmissen, neue Texte hinzugefügt. Bin noch nicht ganz fertig – aber fast. Auch die Videos sind jetzt alle im Flashformat, so dass sie erstens kleiner sind und sie nun jeder sehen können sollte. Würde mich über eine Rückmeldung freuen. Ich kann von meinem Schreibtisch aus nicht immer sehen, ob alle Links einwandfrei funktionieren.

Auch in diesem Blog habe ich die Beiträge neu geordnet. Es erscheint mir ein wenig übersichtlicher.

Wettermäßig scheint es einen kleinen Lichtblick zu geben: Ab Freitag haben wir “nur noch” um die Null Grad. Vermutlich wird es dann auch wieder sauglatt auf den Straßen, aber für mein Arbeiten draußen ist das eine kleine Verschnaufpause.

Der Sprung in der Schüssel

Es war einmal eine alte chinesische Frau, die zwei große Schüsseln hatte, die von den Enden einer Stange hingen, die sie über ihren Schultern trug.

Eine der Schüsseln hatte einen Sprung, während die andere makellos war und stets eine volle Portion Wasser fasste. Am Ende der lange Wanderung vom Fluss zum Haus der alten Frau war die andere Schüssel jedoch immer nur noch halb voll.

Zwei Jahre lang geschah dies täglich: die alte Frau brachte immer nur anderthalb Schüsseln Wasser mit nach Hause. Die makellose Schüssel war natürlich sehr stolz auf ihre Leistung, aber die arme Schüssel mit dem Sprung schämte sich wegen ihres Makels und war betrübt, dass sie nur die Hälfte dessen verrichten konnte, wofür sie gemacht worden war.

Nach zwei Jahren, die ihr wie ein endloses Versagen vorkamen, sprach die Schüssel zu der alten Frau: "Ich schäme mich so wegen meines Sprungs, aus dem den ganzen Weg zu deinem Haus immer Wasser läuft."

Die alte Frau lächelte. "Ist dir aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges Blumen blühen, aber auf der Seite der anderen Schüssel nicht?" "Ich habe auf deiner Seite des Pfades Blumensamen gesät, weil ich mir deines Fehlers bewusst war. Nun gießt du sie jeden Tag, wenn wir nach Hause laufen. Zwei Jahre lang konnte ich diese wunderschönen Blumen pflücken und den Tisch damit schmücken. Wenn du nicht genauso wärst, wie du bist, würde diese Schönheit nicht existieren und unser Haus beehren."

Jeder von uns hat seine ganz eigenen Macken und Fehler, aber es sind die Macken und Sprünge, die unser Leben so interessant und lohnenswert machen. Man sollte jede Person einfach so nehmen, wie sie ist und das Gute in ihr sehen.

Also, an all meine Freunde mit einem Sprung in der Schüssel, habt einen wundervollen Tag und vergesst nicht, den Duft der Blumen auf eurer Seite des Pfades zu genießen.

Montag, 27. Dezember 2010

Der Winterwahnsinn geht weiter…

Mit dem diesjährigen frühen Wintereinbruch hatte ich ja noch auf eine “kurze Episode” gehofft – aber weit gefehlt. Die Prognosen für die kommenden Tage sind noch heftiger als bisher.

“Kältewelle mit Temperaturen bis zu minus 30 Grad!” titelte die BILDzeitung. Na ja, so schlimm wird es uns nicht treffen, aber mit fiesen 15 Grad werden wir hier wohl rechnen müssen.

Die Eiseskälte macht das Betreuen des Stalles ganz schön hart. Ich weiß ja nicht, was eure Pferde für Vorlieben haben, aber zwei meiner Pferde lieben es, ihr Heu einzutunken! Sie nehmen ein Maul voll gehen damit zur Tränke, stippen es ein und gehen wieder zurück, um den nächsten Bissen zu holen. Dango und Cera haben beide diese Vorliebe entwickelt, und das, obwohl die Tränke am anderen Ende der Box angebracht ist.

Dieses “Herumsauen” mit Wasser hat Folgen:

eis

eis2

eis3

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Das ist Ceras Box! Das Heu klebt in großen Placken an der Wand. Ich kann es nur mit Gewalt und einer kräftigen Forke von der Wand lösen. Auch unterhalb der Tränke liegt ein einziger Stroh- und Heuklumpen, der – wenn ich ihn dann hoch hebeln kann – die Schubkarre zur Hälfte füllt.

Dass überall die Pferdeködel festgefroren sind, versteht sich von selbst. Besonders mühsam ist es, wenn sie auf dem “Balkon” liegen und von den Pferden festgetrampelt wurden. Da hilft nur kräftiges Gegentreten.

Den Pferden macht die Eiseskälte nicht so viel aus. Allerdings bewegen sie sich auch nicht so viel wie sonst.

Diese Aufnahme habe ich gestern bei strahlendem Sonnenschein auf der Weide gemacht:

donovan-rasga1
Alle drei Pferde (Donovan, Anton und Rasga) haben DIE perfekte Grasstelle gefunden…

reitplatz
Mein Reitplatz am Morgen – unberührt, nur ein Kaninchen ist einmal hindurch gehoppelt.

hoffnung
Und zu diesem Bild passt eigentlich nur der Ausspruch: “Hoffnung”…

Ich wünsche allen einen schönen Wochenstart!

Samstag, 25. Dezember 2010

Väterchen Frost

Väterchen Frost nennt man in Russland die Eiseskälte. Ich weiß nicht, ob ich der Verniedlichung zustimmen kann. Ich würde schon sagen: Wow, verdammt kalt. Es sind jetzt minus 10 Grad draußen, und der Abend ist noch nicht einmal hereingebrochen. Dabei kündigte mein Online-Wetterdienst lediglich –5 Grad an.

Aber für die nächsten Tage sagt er sogar –9 Grad tagsüber. Hmm, wenn er sich dann auch irrt, möchte ich ja nicht wissen, was mich hier erwartet.

Kann man, wenn man zweieinhalb Stunden in der Kälte im Stall arbeitet, Erfrierungen erleiden? Als ich vorhin wieder ins Warme kam, hatte ich hochrote Ohren – trotz der Mütze, die mir Sara zu Weihnachten geschenkt hatte. Die Nase glich einem tropfenden Etwas und war schon ganz ohne Gefühl. Von meinen Füßen will ich gar nicht erst anfangen.

Die Pferde haben heute eine Extra-Portion Kraftfutter zum “Energie machen” bekommen. Sie sind aber alle wohlauf und durften für knapp drei Stunden in den Schnee zum Grassuchen…

Gestern habe ich von meinem Vater ein tolles Geschenk bekommen, dass ich euch hier nicht vorenthalten will. Schaut mal:

Schild
Sieht das nicht professionell aus? Muss jetzt nur noch an der Straße irgendwo an die Wand, wo es jeder sehen kann.

Ich hoffe, ihr hattet alle einen friedlichen Heiligen Abend – so wie ich! Ich möchte den ersten Weihnachtsfeiertag mit einer bewegenden Geschichte enden, die ich vor ein paar Tagen bei Youtube entdeckt habe. Für alle die, die den Vorspann auf Youtube nicht verstehen können (er erscheint in Englisch), schreibe ich das Wesentliche davon hier auf.

Also:

Ein Sohn fragt seinen, Vater, ob er wohl mit ihm laufen würde. Der Vater sagt ja. So laufen sie gemeinsam. Etwas später fragt der Sohn seinen Vater, ob sie auch richtig weit laufen könnten. Der Vater sagt wieder ja. Noch etwas später fragt der Sohn seinen Vater, ob er wohl mit ihm auch den Marathon laufen würde. Und der Vater sagt wieder ja. Nach dem dritten Marathon fragt der Sohn seinen Vater, ob er vielleicht auch den Ironman mit ihm absolvieren würde. Und der Vater, obwohl er schon einen Herzinfarkt hatte, sagt wieder zu.

Ironman = knapp 4 km schwimmen, 180 km Radfahren, und zum Abschluss ein Marathon-Lauf – das alles ohne Pause in einem Rutsch durch.

Das ist die Geschichte, die zu Beginn des Videos auf dem Schirm erzählt wird. Und dann seht ihr das gedrehte Video. Guckt es euch an! Wenn ihr das gesehen habt, relativiert sich so manches und ihr erfahrt, wozu ein Mensch mit der richtigen Einstellung fähig ist… Mehr will ich hier aber nicht verraten. Nur noch das Video zeigen:

Team Hoyt - wahre Vaterliebe

Ich wünsche allen noch einen geruhsamen Sonntag!

Und hier noch ein Beitrag über die selben Leute (leider wieder nur auf Englisch – versucht, zu verstehen!) Die Geschichte erzählt hier der Vater.

 

Freitag, 24. Dezember 2010

Es weihnachtet sehr…

Heilig Abend! Draußen ist es kalt und ungemütlich, und ein eisiger Wind bläst einem Schnee vom Dach ins Gesicht, wenn man um die Ecken geht. Unseren Pferden geht es gut. Sie haben vorhin ihr Kraftfutter weggemümmelt und stehen jetzt in den Boxen und zupfen genüsslich an ihrem Heu.

Gestern Nachmittag und in der Nacht sind hier noch einmal gut 15 cm Schnee gefallen. Gut dass ich gestern Nachmittag schon einen Großteil der weißen Pracht beiseite geräumt hatte. So hatte ich heute Morgen nicht ganz so viel zu schippen. Der kräftige Wind hatte den Schnee über Nacht an den Türen zur Stallgasse aufgetürmt und eine ordentliche Menge auch bei Cera und Asterix in die Boxen gepustet.


Ich wünsche allen Lesern dieses Blogs

ein frohes Weihnachtsfest,
ein paar Tage Gemütlichkeit
mit viel Zeit zum Ausruhen und Genießen,
zum Kräfte sammeln für ein neues Jahr.
Ein Jahr ohne Seelenschmerzen und ohne Kopfweh,
ein Jahr ohne Sorgen,
mit so viel Erfolg,
wie man braucht, um zufrieden zu sein,
und nur so viel Stress, wie ihr vertragt,
um gesund zu bleiben,
mit so wenig Ärger wie möglich
und so viel Freude wie nötig,
um 365 Tage lang rundum glücklich zu sein.


Und ich möchte meine Wünsche mit einer besinnlichen Geschichte begleiten, mit der Geschichte

Mit Gott zu Mittag gegessen... 


Es war einmal ein kleiner Junge, der unbedingt Gott treffen wollte. Er war sich darüber bewusst, dass der Weg zu dem Ort, an dem Gott lebte, ein sehr langer war. Also packte er sich einen Rucksack voll mit Coladosen und Schokoladenriegeln und machte sich auf die Reise.

Er lief eine ganze Weile und kam in einen kleinen Park. Dort sah er eine alte Frau, die auf einer Bank saß und den Tauben zuschaute, die vor ihr nach Futter auf dem Boden suchten.

Der kleine Junge setzte sich zu der Frau auf die Bank und öffnete seinen Rucksack. Er wollte sich gerade eine Cola herausholen, als er den hungrigen Blick der alten Frau sah. Also griff er zu einem Schokoriegel und reichte ihn der Frau.

Dankbar nahm sie die Süßigkeit und lächelte ihn an. Und es war ein wundervolles Lächeln! Der kleine Junge wollte dieses Lächeln noch einmal sehen und bot ihr auch etwas zu Trinken an.

Und sie nahm die Cola und lächelte wieder – noch strahlender als zuvor. Der kleine Junge war selig.

Die beiden saßen den ganzen Nachmittag lang auf der Bank im Park, aßen Schokoriegel, tranken Cola, sahen den Tauben zu – aber sprachen kein Wort.

Als es dunkel wurde, spürte der Junge, wie müde er war und er beschloss, zurück nach Hause zu gehen. Nach einigen Schritten hielt er inne und drehte sich um. Er ging zurück zu der Frau und umarmte sie.

Die alte Frau schenkte ihm dafür ihr allerschönstes Lächeln.

Zu Hause sah seine Mutter die Freude auf seinem Gesicht und fragte: “Was hast du denn heute Schönes gemacht, dass du so fröhlich aussiehst?”

Und der kleine Junge antwortete: “Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen – und sie hat ein wundervolles Lächeln!”

Auch die alte Frau war nach Hause gegangen, wo ihr Sohn schon auf sie wartete. Auch er fragte sie, warum sie so fröhlich aussah.

Und sie antwortete: “Ich habe mit Gott zu Mittag gegessen - und er ist viel jünger, als ich gedacht habe.”

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Winter und Schneechaos auch in Tangstedt

Der Winter kam viel zu früh, war schon jetzt bitterkalt und brachte viel zu viel Schnee. Die Pferde finden es lustig und kratzen eifrig den Schnee beiseite, um die letzten Grashalme – egal wie labberig sie auch sein mögen – abzuzupfen. (Klick auf das Foto bringt euch zum Mini-Video)

schneepferde

Freitag, 17. Dezember 2010

Purzels unglaubliches Geschäft

Purzel ist – wie meine regelmäßigen Blogleser wissen – meine zweite, größere Katze, die eigentlich nur für ein paar Tage hierbleiben sollte, dann aber nicht mehr abgeholt wurde.

purzel1

Als ich hier heute früh nach dem Füttern der Pferde am Schreibtisch saß, um meine Emails zu checken, hörte ich plötzlich ein lautes Geknatter – so als ob mein Lautsprecher plötzlich vergeblich versuchen würde, Radio Eriwan wiederzugeben. Es war sehr laut, und ich konnte mir zunächst gar keinen Reim darauf machen. Irgendeins meiner Geräte musste spinnen!

Ich ging dem Geräusch nach – es kam direkt von einer Stelle hinter meinem Schreibtisch. Und dann sah ich es: Aus einer meiner Steckdosenleisten britzelte, zischte und knackte es. Leichter Qualm stieg auf. Ich traute mich nicht, den Stecker zu ziehen. Gott sei Danke hatte die Leiste einen Ausschalter.

Als ich den betätigt hatte, sah ich die Bescherung: Purzel hatte just genau auf die Steckdosenleiste gepinkelt!!!

Bei dem nasskalten Wind und dem heftigen Schneetreiben hatte er offenbar keine Meinung gehabt, seine Pfoten nass zu machen…

Habt ihr eine Ahnung, wie angekokeltes Katzenpipi stinkt???

Ich habe die Steckdosenleiste gleich entsorgt. Mich wundert, dass die Katze keinen gewischt gekriegt hat und dass nirgendwo die Sicherung rausgeflogen ist…

Als ich mich dann von dem Schrecken erholt und den Boden sauber gewischt hatte, widmete ich wieder meinen Emails und wollte außerdem die gemachten Bilder von der Kamera ziehen.

Kein Empfang, behauptete die Anzeige auf dem Monitor. Was war passiert? Alle meine USB-Ports waren außer Kraft gesetzt, eine Festplatte nicht mehr auffindbar, eine andere wollte Windows unbedingt formatieren.

Eine Stunde habe ich gebraucht, ehe die Systemwiederherstellung meines Rechners den Schaden wieder ausgebügelt hatte. Zum Glück ist nichts ernsthaft kaputt gegangen. Mein Computer hatte sich offenbar genau so erschreckt wie ich und dabei einige seiner Treiber verschluckt.

Uff! Gerade noch mal Glück gehabt! Das erinnert mich daran, mal wieder eine Datensicherung zu machen. Man weiß ja nie…

Schnee, Wind quer – einfach grausig

Es wurde ja schon seit zwei Tagen überall angekündigt, dass heute eine Schneewelle über uns hereinbrechen würde. Und so war es dann auch. Morgens um 10.00 Uhr fing es an und schneite ununterbrochen bis zum späten Nachmittag.

Die Pferde standen trotzdem in auf ihren “Balkons” und waren entsprechend nass. Weil ich mir dachte, dass meine Einsteller bei den Straßenverhältnissen vielleicht nicht kommen könnten, habe ich alle Pferde in kleinen Gruppen in die Halle gelassen und alle Boxen gemistet. Cera und Dango sehen nun aus wie die Schweine. Der Hallenboden bleibt auf nassem Fell besonders gut kleben und lässt sich aus dem nassen Fell nicht wirklich ausbürsten. Na, er wird über Nacht trocknen und dann vielleicht auch von selbst abgefallen sein…

Anders als die Tage zuvor waren heute alle zum Toben aufgelegt und drehten wild bockend ihre Runden.

Den Jungs habe ich ihr Heu in die Box getan, damit sie wind- und schneegeschützt fressen konnten. Sie ließen es sich nach dem Hallenausflug auch genüsslich schmecken.

schneesturmDa jagt man keinen Hund vor die Tür!

Der Blog geht weiter

Nachdem mich nun schon etliche Leute angeschrieben haben, warum es hier im Blog nicht weiter geht, will ich mich doch mal beeilen, euch wieder auf den neuesten Stand zu bringen.

Mein letzter Eintrag war vom 20. November, als meine Remise begonnen wurde… Da war meine kleine Welt hier noch in Ordnung.

Wenige Tage danach setzte hier teils heftiger Frost ein. Minus 12 Grad hatte ich vor ca. zwei Wochen. Während andere sagen, lieber kalt und dafür trocken, bedeutet das für mich: Die Wasserleitungen in der Halle müssen entleert, alle Außentränken abgestellt werden. Meine “Jungs” draußen saufen aus einem Bottich, der nur von Hand befüllt werden kann. Also: Wasser schleppen. Die Tränken im Stall und der Hahn am Waschbecken sind ja Gott sei Dank beheizbar.

Und großes Manko für alle: Die Pferde können nicht mehr auf den Paddock. Nach den teils heftigen Regenfällen Anfang November (da waren die Pferde noch draußen), ist der Paddock so matschig und hubbelig wie ihn die Pferde hinterlassen haben, festgefroren. Ich kann selbst kaum darauf laufen, da will ich es mit unserer Rasselbande gar nicht erst versuchen.

Wir können ja nicht wirklich klagen. Die Halle ist allzeit bereit und hat einen frostfreien Boden.

Morgens um neun in Tangstedt

Impressionen von einem Tag, der sonnig zu werden verspricht, aufgenommen am 26. November, morgens um neun Uhr
(wenn ihr draufklickt, werden sie groß:

Morgenstimmung6 morgendämmerung1 Morgendämmerung5 Morgendämmerung7 morgenstimmung Morgenstimmung3

Junge Hüpfer bei klirrender Kälte

Wie kann ich meine Vierbeiner alle bei Laune halten und gleichzeitig ausreichend bewegen? Freispringen! Das wollte ich schon lange mal wieder einfließen lassen. Es ist nur immer so mühsam alle Hindernisse aufzubauen.

Letzte Woche habe ich mich aufgerafft und eine richtige Laufgasse gebaut, damit mir auch keiner entwischen kann. Schließlich bin ich ja mit den Pferden allein in der Halle.

So habe ich mit meinen weißen Weidestecken und Flatterband die Bandenseite am Fenster abgesteckt und dort drei Sprünge hineingesetzt. zwei auf niedrig, einen Sprung etwas höher, ca. 80 cm. Nicht wirklich hoch, aber sollte ja auch nur zur Gymnastik sein und nicht in Springtraining ausarten.

Alle Pferde waren begeistert bei der Sache. Am meisten Spaß hatte offenbar Anton. Ich stand in der Mitte der Halle, und Anton ist außen an der Gasse entlanggelaufen, um dann um die Ecke und über die Hindernisse zu hüpfen. Ich habe bei allen Pferden mit einer leeren Gasse begonnen, dann nur drei Cavalettis im Galopp-Abstand aufgestellt und erst ganz zum Schluß den 80-cm-Sprung. Ich habe mich dabei selbst gefilmt (die Kamera lag auf der Bande) und für euch ein paar Szenen herausgeschnitten. Ist in der Qualität nicht so berauschend und teilweise weit weg, aber es vermittelt trotzdem einen kleinen Eindruck. (Klickt auf das Foto)

Pferdekopfe
Leider ist Dango nicht auf den Aufnahmen drauf. Bei der enormen Kälte hat die Batterie der Kamera schlapp gemacht, seine Aufnahmen sind allesamt unscharf.

Dango war zunächst von den Aufbauten ziemlich beeindruckt, hat gleich mehrmals vor Aufregung geäppelt und hat die Hindernisse auch nicht genossen – glaube ich zumindest. Mit ihm bin ich besonders oft durch die leere Hindernisgasse geschlendert und auch hinterher, als ich die Sprünge alle abgebaut hatte. Ganz leicht verfällt er dann wieder in sein Gerenne außen herum ohne Nachzudenken. Das hat er früher mal so gelernt. Er wurde wohl oft in der Halle gescheucht!

Cera und Dango

Die beiden dürfen auch täglich in die Halle und zwar immer, wenn ich ihre Boxen sauber mache. Rasga leistet ihnen dann stets Gesellschaft. Viel toben wollen sie alleine aber nicht. Sie genießen ihr tägliches “Hallenbad” im Dreck und machen gelegentlich etwas Mähnekraulen.

Während Dango nach wie vor sehr zuverlässig und souverän meine Reitschüler durch die Gegend schaukelt, arbeite ich Cera zurzeit wieder vermehrt am Boden. Es ist zum Reiten einfach zu ungemütlich und zu kalt.
Die Arbeit an der Hand tut Cera gut. Meine Versuche in Sachen “kurze Tritte” werden immer besser, Cera immer flinker. Vielleicht wird das ja doch noch mal etwas mit piaffe-ähnlichen Tritten.

Was sich auch kolossal verbessert hat, ist der Galopp. Cera kann auf der rechten Hand nun die ersten Sprünge in der Galopp-Pirouette. Auf der linken Hand fällt ihr das noch schwer.

Auch Dango hatte ich jetzt ein paar Mal in den Leinen. Was für ein Unterschied zu Cera! Da darf ich mit der langen Gerte seine Hinterbeine nur ein bisschen kitzeln, und schon hebt er sie wie elektrisiert hoch. Natürlich ist Dango noch lange nicht so weit wie Cera. Aber Seitengänge, Verkürzungen im Schritt und Intervallschritt klappen hervorragend. Die Galopparbeit wird auch immer besser, wenngleich er noch nicht auf einer Volte galoppieren kann. Aber er hat bereits begriffen, dass ich nur zwei oder drei Galoppsprünge haben will, dann soll er Schritt gehen. Anfangs hat ihn das sehr aufgeregt, inzwischen weiß er, worum es geht, ist mit seinen Beinen aber manchmal noch zu langsam.

Besonders gern mag er Spanischen Schritt und Spanischen Trab – im Freilaufen oder an den Leinen. Er bekommt dabei einen unglaublich wachen, eifrigen Gesichtsausdruck.

Anton und Donovan

Meine beiden Jungs stehen zurzeit mit Regendecke draußen in der Kälte. Es macht ihnen offenbar nichts aus, aber die vielen Ködelhaufen in den Boxen beweisen, dass sich mehr im Stall aufhalten als sonst.

Sie haben das Privileg, dass sie sich auch noch auf der Dreieckswiese vergnügen können. Für die ganze Gruppe wäre sie zu knubbelig gefroren. Die zwei gehen ganz vorsichtig, zupfen hier und da noch ein paar alte Grashalme aus dem Boden. Wenn ich sie zur Arbeit reinhole oder zum Füttern rufe, kommen sie gaaaaanz langsam.

Ich lasse sie täglich in der Halle laufen, damit sie sich ordentlich austoben können. Ich longiere sie beide “nackig” auf dem Zirkel. Sie bleiben bei mir und laufen inzwischen brav hintereinander in allen Gangarten.
Interessanter Weise hat Anton inzwischen die Führung übernommen. Donovan schließt sich ihm an, überholt nicht. Wer hätte das gedacht!

Anton ist immer noch am Wachsen. Letzte Messung ergab nur noch einen Zentimeter Unterschied zwischen Kruppe und Widerrist. Vorn 1,64 m, hinten 1,63! Wo will der bloß noch hin. Und sein 15 cm breites Trensengebiss passt ihm man gerade eben noch. Ich werde noch eine Nummer größer kaufen müssen…

Samstag, 20. November 2010

Pferdeüberraschung: Ein Vormittag auf der Dreieckswiese

Wegen der Bauarbeiten auf meinem Hof konnten die Pferde nicht auf den Paddock. Denn dort, wo noch gestern der Carport stand, klaffte jetzt ein großes (Zaun)-Loch. Das konnte ich auch nicht schließen, weil die Arbeiter ständig hin- und her fuhren, den Sand aus den Betonlöchern an den Wall zu kippen.

Weil das Wetter aber trocken und einigermaßen behaglich war, entschloss ich mich, sie für diesen einen Tag noch einmal auf die Dreieckswiese zu lassen. Es ist dort natürlich viel zu nass, und eigentlich sind die Wiesen längst geschlossen. Die Pferde hat das aber nicht gestört! :-)

Ich habe die “Aufregung” gefilmt – aber die Aufnahmen lassen zu wünschen übrig, das Wetter war einfach zu trüb – und eigentlich hatte ich ja auch viel zu viel zu tun… (Und wieder ein Klick auf das Foto!)

Schnappschuss_001

Gott sei Dank war das Toben nur von kurzer Dauer. Dann lockten die letzten Grashalme, die alle mit Begeisterung gezupft haben.

Anton, Dango und die übrige Herde

Ich freue mich, dass sich Dango so prima in die Herde integriert hat. Er kann jetzt mit allen Pferden stehen, hat nicht einmal mehr Angst vor Donovan – obwohl er ihm auf dem Weg zur Weide noch ausweicht. Sein neuer Kumpel ist inzwischen Anton – den er im Sommer noch vertrieben hat, wenn er ihm zu nahe kam.

Die zwei spielen “Jungsspiele”, beißen sich quiekend gegenseitig in die Vorderbeine oder versuchen es zumindest, steigen sich gegenseitig an und laufen um die Wette. Ich habe vor ein paar Tagen extra die Kamera mitgenommen, um das zu Filmen. Aber als ich da stand und “drauf hielt”, drehten sich alle Pferdeköpfe zu mir um. So als wollten sie sagen: Was willst du denn hier? Und schlagartig war auch das Toben zu Ende. Alle Pferde “zerstreuten” sich, fast so, als hätte ich sie ertappt.

Ich werde mich mit der Kamera heimlich auf die Lauer legen müssen, damit sie mich nicht sehen.
Ein paar Fotos habe ich von Anton gemacht, um seine Entwicklung einmal festzuhalten:

Anton

Donovan versucht, Anton ein bisschen zu ärgern! Man sieht hier sehr schön, wie kurz Anton ist, und dass er beinahe überbaut wirkt. Ich hoffe, das wächst sich noch besser zurecht. Immer kräftiger werden Hals und Brustbereich, und die Hinterhand ist auch ganz ordentlich.

Anton2
 Anton-cera

Hier macht Anton “näseln” mit Cera. Der Größenunterschied ist gar nicht mehr so gewaltig!

Asterix
Und das da ist natürlich nicht Anton, sondern Asterix, der beim Reinholen einen kleinen Abstecher ins Gebüsch macht, um zu naschen.

Freitag, 19. November 2010

Schaffe, schaffe, Häusle bauen…

Na ja, ein Haus wird es ja nicht, aber ein großer Unterstand: eine Remise. Wo? Direkt vor der Halle. Ich brauche Platz für die großen Stroh- und Heuballen und für meine zahlreichen Benzingeräte – z.B. den Häcksler…

Bisher stand hier ein Carport, der aber nur für das Stroh Platz bot und auch nicht besonders hübsch war.

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Außerdem war dort das Dixi-Klo untergebracht. Hmm, dafür muss ich nun einen neuen Platz suchen.

Ich habe Wolfgang Hicke mit dem Bau beauftragt. Ich habe ihn vor gut einem Jahr über das HSH-Pferdetraining kennengelernt. Er hat einige Andalusier-Hengste, die er seit dieser Zeit ebenfalls nach HSH arbeitet. Und er besitzt eine Baufirma, die die u.a. mit Holz arbeitet.

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Schon vor Wochen hat er “meine” Remise berechnet und mir die Konstruktionszeichnungen geschickt. Ich hatte ja gehofft, sie würde bis zu unserem HSH-Workshop fertig werden können, aber das war dann doch in der Zeit zu knapp. Dann kamen noch mein Flohmarkt und mein Horsemanship-Kurs – nun ja, so hat sich der Bau um einen Monat verschoben. Das macht ja nichts.

Morgens kurz vor acht rückten drei seiner Mitarbeiter an. Sie mussten als erstes den alten Carport abbauen, um Platz für die neuen Punktfundamente zu schaffen. Gott sei Dank spielte das Wetter mit. Es war nicht gerade freundlich, aber doch immerhin trocken.

Um kurz nach zehn Uhr morgens war alles beiseite geräumt, die Arbeitsgeräte hergeholt.

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Sieht noch ziemlich wüst aus. Überall Laub, Dreck und Folienreste von den großen Heu-Siloballen, die in den Ecken des Carports “zwischengelagert” waren. Im Laufe des Tages habe ich die Gelegenheit genutzt, um Vorplatz zu fegen und sauber zu machen.

Die Arbeiter begannen derweil mit dem Vermessen und vorbereiten der Betonfundamente für die Holzstützen. Dazu mussten sie Teile des Verbundsteinpflasters aufnehmen und den Sand ausheben. Sie benutzten dafür einen Benzin-Erdbohrer. Ein tolles Gerät – ich bin richtig neidisch darauf. Wie schön sich damit doch Pfostenlöcher graben ließen! Und vor allem so schnell!

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Ich finde die Löcher ja ein bisschen überdimensioniert – aber ich erfuhr, dass das so sein müsste, da ja recht viel Gewicht auf den Trägern ruhen würde. Na gut, ich habe davon ja keine Ahnung…

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Kaum waren die ersten Löcher ausgehoben, kam auch schon der Fertigbeton.

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Zwei Kubikmeter Fertigbeton. Unglaublich, wie viel in die Löcher passt. Die Stahlträger, die später einmal die Holzbalken tragen wurden mit Lasermessung aufeinander ausgerichtet und mit dem Beton zugeschüttet. Dann kamen die aufgenommenen Verbundsteine wieder drum herum, wurden zum Teil passend geschnitten.

Das konnte ich leider alles nicht mehr filmen, weil es ganz früh dunkel wurde. Ich werde es morgen nachholen. Ganz zum Schluss kam noch Absperrband drum herum, damit nicht versehentlich jemand mit dem Auto einen der Träger wieder umfährt!

Erst heute früh konnte ich sehen, wie sauber und aufgeräumt der Platz jetzt aussieht – nicht ein Sandkrümel liegt herum. Saubere Arbeit!

Cera und HSH

Das HSH-Workshopwochenende mit Petra Wägenbaur begann ja wieder mit Handarbeit. Die etwas träge und schläfrige Cera ist an der Hand immer noch schwer “in Gang” zu bringen – will und kann vielleicht auch nicht “schnell”.

Das ist das eine Problem. Das zweite Problem: Ich habe in der Ausbildung an der Hand manchmal “schlampig” gearbeitet. So war es mir nicht möglich, den Schritt beim Hinterhergehen deutlich zu verkürzen. Cera hat ja so einen Mega-Schritt, und den nimmt sie immer – oder sie bleibt bei zu viel Leinenanlehnung einfach stehen. Ich weiß, dass ich schon zu Beginn damit Schwierigkeiten hatte, und habe diese Übung dann irgendwie unter den Tisch fallen lassen.

Das arbeite ich nun nach – und es funktioniert! Der Schritt wird deutlich kürzer – leider auch langsamer. Na gut, ist dann so, ich kann mit Cera eben nicht alles auf einmal erreichen.

Einen weiteren Fehler habe ich mir beim Versuch der Galopp-Pirouette eingefangen. Cera galoppiert auf Fingerzeig hin sicher an, setzt dann aber mit dem inneren Hinterfuß nicht weit nach vorn, sondern nur zur Seite. Mir war es einfach nicht gelungen, das innere Hinterbein zum Vortreten zu bekommen. Deshalb habe ich diese Lektion in den letzten Monaten völlig weggelassen, um das Problem nicht noch zu verstärken.
Petra Wägenbaur konnte mir aber zeigen, dass ich das Hinterbein mit meiner Hand vorschieben kann, wenn ich dicht genug neben Cera bin. Das hat im Schritt auf Anhieb geklappt. Den Galopp haben wir auf einer kleinen Volte um mich herum versucht – wie immer nur zwei-drei Galoppsprünge.

Zwei Tage nach dem Kurs war das Seitwärtstreten in der Pirouette völlig weg – auch im Galopp. Jetzt kann ich Cera im Travers anspringen lassen und sie sofort in die Volte schicken. Einige Male gelangen ihr sogar schon ein paar Sprünge in der Pirouette. Das muss ich jetzt nur noch festigen.

Die kurzen Tritte sind und bleiben Ceras Problem. Sie kann ihre Beine einfach nicht “flink” machen. Petra riet mir, das Pferd im Travers in die kurzen Tritte zu bringen. Da ist das Vorwärts durch die Bande sehr eingeschränkt.

Wenn ich jetzt alleine mit ihr arbeite, versuche ich, weniger Druck auszuüben, und die kurzen Tritte mehr in ein Kommando zu bringen. Da ich die Lektion immer an der selben Stelle in der Halle mache, weiß Cera schon, was kommt. Bisher habe ich zu viel Druck gemacht. Cera ist dann oft einige Male gestiegen, ehe sie losgelaufen ist. Das habe ich nun gelernt zu verhindern.

Für Cera ist das weniger Stress, und für mich bedeutet das, dass ich Cera HSH-Interessierten eher vorführen kann und nicht immer sagen muss: “Bei diesem Pferd muss ich etwas burschikoser sein, damit sie geht. Wenn ihr HSH mit euren Pferden macht, dann bitte deutlich sanfter…”

Ich habe für mich einfach beschlossen: Ich fange mit Cera noch einmal von vorne an (na ja, nicht ganz von vorn, da sie die Lektionen ja schon kennt) und erkläre ihr die Lektionen neu. Eine nach der anderen und belohne jeden kleinsten Fortschritt sofort. Cera reagiert bisher ganz gut. Vielleicht ist das wieder ein neuer Ansatz für sie.

Das Reiten mit ihr macht nach wie vor Riesenspaß – egal ob auf Trense oder auf Kandare. Gelegentlich reite ich sie auf Trense, denn sie muss manchmal auch meine Reitschüler durch die Halle tragen, und die dürfen sie nur auf Trense am langen Zügel reiten. Da muss Cera brav funktionieren. Und bisher tut sie das auch. Sie wird zuverlässiger, ich kann ihr immer mehr vertrauen.

Donnerstag, 18. November 2010

Dango mit HSH

Der HSH-Workshop vor drei Wochen hat mich wieder inspiriert, mit den Pferden mehr an der Hand zu machen. Mit Dango hatte ich im Frühjahr dieses Jahres nur zwei HSH-Sitzungen, dann habe ich nur noch mit Sattel und Trense 10 Minuten vor dem Reiten ein bisschen Rückwärts, Spanischen Schritt und kurze Tritte geübt. Mir fehlte mit ihm einfach die Zeit, da er ja viele Tage in der Woche und meinen erwachsenen Reitern seine Schrittrunden absolviert.

Dango ist und bleibt ein bemerkenswertes Pferd! Nach zehn Minuten nebenher gehen war ich hinter ihm. Das Wortkommando “Halt” klappte auf Anhieb. Auch 5 Tritte gehen, dann halten usw. klappten, als wenn er erst gestern die letzte HSH-Einheit gehabt hätte. Ich hatte ihn nicht gesattelt und ausgebunden, weil er so wahnsinnig dreckig von der Weide reingekommen war.

“Frei” gehen zu können hat ihm viel Freude gemacht. Im Spiegel konnte ich seinen eifrigen Gesichtsausdruck sehen. Er ging mit fallen gelassenem Hals fleißig aber gelassen. Travers und selbst das Schritte verkürzen machte er mit.

Was für ein Unterschied zu Cera: Die Gerte darf seine Beine nur zart berühren, dann hebt er sie schon elektrisiert an. Ich musste aufpassen, nicht zu viel beim ersten Mal  zu verlangen.
Nach fünf Minuten hatte Dango auch das “aus der Ecke kehrt” mit Übertreten verstanden, ebenso die sich daraus ergebende große Schritt-Pirouette.

Und was mir am meisten Spaß gemacht hat: Nach einigen Metern Spanischem Schritt, versuchte ich, ihn anzutraben und neben mir herzulaufen. Das hat auch einige Minuten gedauert, bis er sich das getraut hat, ohne davon zu stürmen. Dann das Wedeln mit der Gerte – und Dango machte die ersten Spanischen Trabversuche! Auf Anhieb! Er kann nur drei Tritte, dann kommt er aus dem Gleichgewicht und damit aus dem Takt. Aber es macht ihm so eine Freude, dass er das ganz schnell lernen wird! Er ist mit rundem Hals und gespitzten Ohren voll bei der Sache.

Ich habe bis heute nicht einen Tag bereut, ihn gekauft zu haben… Ein richtiger Schatz – und unter meinen Reitschülern auch der absolute Liebling…

Freitag, 12. November 2010

Lang überfälliges Update

Die letzten drei Wochen waren mit viel Arbeit ausgefüllt, so dass ich gar nicht mehr dazu gekommen bin, meinen Blog am Laufen zu halten. HSH-Workshop und Flohmarkt forderten meinen Einsatz. Ich werde versuchen, mit den Neuigkeiten jetzt aufzuholen! Die neuen Beiträge stehen unter diesem Post!

Dienstag, 9. November 2010

Unser diesjähriger Flohmarkt

Das HSH-Wochenende hatte ich noch gar nicht ganz “verdaut”, da musste ich schon an den Flohmarkt denken. Halle und Stall waren ja schon ordentlich sauber, nur der Einkauf für den Flohmarkt fehlte noch. Würstchen, Back-Kartoffel, Quark und Getränke für den Grillstand, die Zutaten für die Waffeln und ein bisschen Krams drum herum (Papierdecken, Servietten, Pappbecher usw.)

Das hat doch zwei Nachmittage in Anspruch genommen. Ich konnte den Wagen bei Aldi kaum noch schieben, so voll ist er gewesen.

Am Samstag Nachmittag hieß es für Anja, Lena und mich: Unsere Stände aufbauen! Sämtliche Tische her räumen, Zelt für den Waffelstand aufstellen, Kaffeemaschinen und Glühwein-Topf vorbereiten und unsere Verkaufssachen für den Stall-Stand bereitstellen. Am späten Nachmittag gesellte sich noch Reitschülerin Sabrina dazu, die souverän alle Flohmarktaufsteller in Empfang nahm, ihre Daten notierte und ihnen einen Platz zum Aufstellen zuwies.

Während es in der Halle schon richtig voll und wuselig wurde, kümmerte sich Sara um den Stall, ich um die Einkäufe, die immer noch im Auto aufs Ausräumen warteten. Um 19.00 Uhr war draußen so weit alles fertig, der letzte Aussteller wieder verschwunden.

Jetzt ging die Arbeit für mich in der Küche erst richtig los. Ich wickelte 40 eingewickelte Backkartoffeln in Folie und machte den Quark dazu (ca. 5 kg selbstgemachte Quarkmasse mit Kräutern und Knoblauch!). Zwischendrin erwärmte ich den Rotwein und bestückte ihn mit den Gewürzen und bereitete den Kinderpunsch vor.

Die größte Herausforderung ist jedes Jahr der Waffelteig. 10 kg Mehl und Zucker, 160 Eier, 10 Liter Milch und knapp 2 kg Margarine. Auch dieses Jahr ließ mich mein kleines Handrührgerät nicht im Stich. Eierkarton für Eierkarton arbeitete ich mich durch die Zutatenberge, bis ich so gegen halb drei Uhr morgens die letzten Eier verarbeitet hatte. Die Küche klebte…

Weil es eh so spät war, habe ich gleich noch etwas aufgeräumt und sauber gemacht – denn Waffelteig bappt eklig, wenn man ihn antrocknen lässt… Um halb fünf lag ich endlich im Bett.

Der  Sonntag Morgen begann bereits um kurz nach 7 mit dem ersten Aussteller. Die Pferde bekamen ihr Heu-Frühstück heute besonders früh… Raus lassen wollte ich sie nicht, weil wir überall im Schlamm versinken (die Weiden müssen zu bleiben), und ich sie nicht durch parkende Aussteller-Autos hindurch rein- und raus-bringen wollte.  Eine Stunde später trudelten nach und nach alle Stall-Helfer ein. Schon um 9.00 Uhr morgens (der Flohmarkt beginnt erst um 10.00) war die Halle mit Besuchern voll. Es hatten noch gar nicht alle Aussteller zu Ende ausgepackt…

Christine war auch schon so früh da und stellte auf unserem HSH-Stand ihren Laptop auf, mit dem wir ein Video zur Anschauung laufen ließen.

Kurz nach neun roch es bereits nach frischen Waffeln, und die ersten Würstchen wurden auf den Grill gelegt.

Flohmarkt 
Wie ich im Laufe des Flohmarkts erfuhr, stand ich in Konkurrenz zum verkaufsoffenen Sonntag! Das erklärt auch, warum die Besucher schon so früh gekommen waren: Sie wollten noch weiter in die Stadt ziehen…

wurst 
Nach den ersten 200 Würstchen immer noch fröhlich: Zorka (die Grillmeisterin), Frauke und Sara (haben sie beide zwischendurch abgelöst).

Wie sagte eine Ausstellerin ganz treffend: Jedes Flohmarktjahr ist anders. Kann ich bestätigen! War letztes Jahr die Cola nach wenigen Minuten ausverkauft, wollte dieses Jahr kaum jemand eine trinken. Die Backkartoffeln mit dem selbstgemachten Quark waren ein Versuch, der super angenommen wurde. Das werde ich im nächsten Jahr wiederholen. Die 5 kg Quark und alle Kartoffeln waren ausverkauft. Dafür hatten wir noch etwas Waffelteig übrig…

An den Ständen gab es unendlich viele Decken, dafür kaum Sättel, viele Bücher, aber kaum Videos. Und das Angebot an gebrauchten Gebissen war überwältigend. Viele hatten wohl – genau wie ich – die gleiche Idee gehabt und tüchtig an Gebissen ausgemistet.

Das Wetter war uns an diesem Tag wohl gesonnen – zeitweise schien sogar die Sonne, so dass zwei Stände draußen aufgebaut hatten.

Um 14.00 Uhr leerte sich die Halle von Besuchern, die ersten Aussteller packten zusammen. Dank der vielen Helfer war gegen 16 Uhr die Halle wieder “wie neu”. Alles war weggeräumt, der Müll zusammengetragen.

An dieser Stelle an alle Helfer meinen herzlichsten Dank. Ihr habt alle toll mitgezogen. Ohne euch wäre es nicht so reibungslos abgelaufen!

Freuen wir uns also schon aufs nächste Jahr – da haben wir nämlich Jubiläum: 20 Jahre Flohmarkt in Tangstedt!

Donnerstag, 4. November 2010

Ein Blick in die Tangstedter Seenlandschaft

Regen! Und zwar über Stunden und heftig! Und das kommt dabei raus, wenn Petrus den Stöpsel im Himmel gezogen hat:
Weide1 
Das sind übrigens Weideimpressionen von dem Weidestück, das ihr im Winter unter der dicken Schneedecke sehen konntet. Alles komplett unter Wasser!

Weide2 
Weide3
Das Tier im unteren Bild sieht aus wie ein Wasservogel in einer Seenlandschaft. Ist aber nur ein vorwitziger Kolkrabe, der nach Würmern sucht…
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Weide6
Weide4
Ein Bild von oben, entlang meiner Beine aufgenommen. Meine Gummistiefel reichen bis zum Knie. Das zeigt die Tiefe des Wassers…

Donnerstag, 28. Oktober 2010

Tieridylle in meinem Garten

Unglaublich, wie viele Tiere sich in meinem Garten anfinden.

Ich habe ein paar gefilmt und stelle sie euch hier vor. Ist nur ein kleines Video…

Ihr kennt das schon: klickt auf das Foto!

Eichhorn 
Und ganz am Ende des Mini-Videos: Nicht der Hahn im Korb, sondern die Katze!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Für alle, die in meiner Nähe wohnen

Wie jedes Jahr veranstaltet die Firma Ahrens (Reitausrüster und Futtermittelhändler) wieder ihren Infoabend – diesmal im Reitsportladen in Tangstedt-Wilstedt direkt. Termin: 3. November. Wer also Lust hat, hinzugehen: Es lohnt sich! Ich hänge euch mal den Werbezettel an…

Microsoft Word - NovS-1-10 Wilstedter Pferdetagung

Heute schon geschmunzelt?

Ich finde, dass mal wieder etwas Lachen ins Internet gehört. Ich fange mal an, vielleicht habt ihr ja genauso viel Spaß daran, wie ich?!

Hier kommt mal was Tierisches vorweg:

Schwimmstunde für ein Seehundbaby
Musikalischer Papagei
Ungewöhnliche Freundschaft

Das nächste Video fällt etwas aus dem “Schmunzel-Rahmen”. Es zeigt einen unglaublich begabte Zeichnerin. Guckt es euch bis zu Ende an. Faszinierend…

Das ist nicht “Malen nach Zahlen”!

Dienstag, 26. Oktober 2010

Neuigkeiten? Nein, nicht wirklich

Das Wetter war in der letzten Woche unterirdisch. Sturm, Regen quer, und kalt war es auch. Richtig fieses Herbstwetter. Die Pappeln sind schon fast kahl, der Reitplatz steht noch unter Wasser. Um sechs wird es schon fast dunkel. Da freue ich mich auf meine geheizte Wohnung oder ein heißes Bad nach der Arbeit im Freien.

Gedanklich bin ich schon beim nächsten Wochenende (HSH-Workshop) und eine Woche danach (Flohmarkt). Es gibt noch eine Menge vorzubereiten, aufzuräumen, einzukaufen. Ich habe mir heute Abend erst einmal eine To-Do-Liste gemacht, um nichts zu vergessen…

Und was macht Anton?

Mein letzter Beitrag über Anton schilderte ja meinen ersten Ritt auf dem Reitplatz. Am Folgetag bin ich gleich wieder rausgegangen. Anton ging am zweiten Tag schon besser und flüssiger. Die Umweltgeräusche und der starke Wind, der mich fast vom Pferd pustete, störte ihn anscheinend gar nicht. Anton war eher bemüht, Asterix in die Nase zu zwicken, der so frech zwischen seinen Paddockstangen hindurch linste.

Leider kamen danach Sturm und Regen. Ich musste wieder in die Halle. Ich reite Anton jetzt ca. 30 Minuten, davon sehr viel Trab. Leichttraben und kurze Intervalle ausgesessen. Alles immer noch am langen Zügel. Anton macht mit, zeigt aber nach der angegebenen Zeit, dass er nun keine Lust mehr hat. Die Seitengänge gehen auf der rechten Hand ganz leidlich, links ist es nach wie vor eine Katastrophe. Und er lässt sich nur ungern auf dem Zirkel nach links stellen.

Es gibt Tage, da ist Anton nicht gut im Gleichgewicht, findet erst am Ende seinen Takt und Rhythmus. Ganz klar: Der Kerl wächst und entwickelt sich immer noch!

Er steht jetzt Tag und Nacht mit seiner neuen Rambo-Regendecke bei Donovan. Die Decken kommen nur stundenweise runter, wenn die Sonne scheint. Anton steht jetzt häufiger auch abseits von Donovan, und er wird nicht mehr nervös, wenn Donovan mit Arbeit dran ist.Wenn ich die Jungs rufe, wiehert Anton meistens sofort. Kommen mag er aber erst, wenn sich Donovan in Bewegung setzt. Und der kommt immer! Anton liebt Putz- und Schmuseeinheiten, und beide Pferde wetteifern miteinander, wer von mir gebürstet wird, wenn ich sie mal draußen putze. Beide versuchen, sich vor die Bürste zu drängeln…

Als ich letzten Freitag in die Halle kam, um ihn zu reiten, war Lena (mit Asterix) schon in der Halle und hatte sich einen kleinen Horsemanship-Parcours aufgebaut. Na gut, dachte ich. Für mich eine gute Gelegenheit, die Youngsters mal wieder über und durch die Hindernisse zu schicken. Anton hat mächtig große Augen gemacht, als er Plane, Tonne, Sprünge mit Plane, Stangen und Pylonen in der im Alltag für ihn leeren Halle sah.

Kaum war ich bei Lena in der Halle, gesellte sich auch Sara mit ihrer Kimberley dazu. Das fand Anton schon recht aufregend. Er ist ja sonst fast immer allein in der Halle. Prompt hat er sich auf dem Zirkel auch einmal losgerissen (ich war nicht darauf vorbereitet gewesen) und ist nach außen weggestürmt. Er scheint aber insgesamt geschickter geworden zu sein. Zielsicher suchte er sich seinen Weg durch die Hindernisblöcke, sprang sogar das Cavaletti mit Planenüberzug. Und nicht mehr so plump wie noch vor ein paar Monaten.
Vorgestern wollte ich mit ihm eine Handarbeitseinheit mit Kandare probieren. Einfache Geh-Übungen mit Anhalten und “an das Gebiss stellen”.  Das würde mir helfen, ihn an der Hand an mehr Stellung im Hals zu gewöhnen. Als ich ihn damit gezäumt hatte, sah ich es: Die Kandare passt nicht mehr! Anton ist offenbar auch am Kopf gewachsen, das Maul muss breiter geworden sein (ich hatte ihm die Kandare schon einmal im frühen Sommer eingelegt)!

Hmm, damit passt natürlich auch die Trense nicht mehr so gut. Sie sitzt extrem knapp. Ich habe jetzt die Wassertrense eingeschnallt, die ich für Dango gekauft hatte: 14,5 cm! Und selbst die ist mir nicht breit genug. Anton scheint sich zum Breitmaul-Pferd zu entwickeln. Ich werde morgen wohl ein noch größeres Gebiss kaufen müssen…

Anton ist immer noch extrem guckig. Jeder Sonnenfleck an der Bande wird misstrauisch beäugt und macht ihm erst nach mehrmaligem Vorbeireiten keine Sorgen mehr. Gestern bin ich nach dem Reiten mit ihm noch ein bisschen spazieren gegangen, damit er mal etwas anderes sieht und ich mit ihm vielleicht noch dieses Jahr einen Ausritt wagen kann. Autos, Kinder mit Fahrrädern und Spaziergänger mit Hunden hat Anton mit aufgeregtem Prusten und gelegentlichem Schnorcheln “begrüßt”. Seltsame Gegenstände am Straßenrand scheinen ihn nicht zu ängstigen. Es sind mehr die bewegten Objekte. Die Spaziergänge werde ich jetzt häufiger wiederholen, wenn das Wetter mitspielt.

Montag, 18. Oktober 2010

Der HSH-Workshop naht…

In zwei Wochen ist es so weit: Petra Wägenbaur reist aus Tübingen an, um uns Interessierte in HSH fitter zu machen. Für alle, die noch am HSH-Workshop am 30./31. Oktober teilnehmen möchten: Bitte meldet euch an, damit ich planen kann. Ich kann noch einen Teilnehmer mit Pferd annehmen. Zuschauer sind natürlich stets willkommen!

Wer noch mal nachlesen möchte, hier der Link:

Infos über den HSH-Kurs Ende Oktober im Stall Schöpke in Tangstedt

Auch für den Flohmarkt am 7. November sind noch Hallenplätze frei!

Samstag, 16. Oktober 2010

Cera gibt sich unendlich Mühe

Cera macht mir im Moment besonders viel Freude. Sie ist fleißig und bemüht sich sehr, meinen Dressurwünschen zu folgen. Der Kadenztrab wird immer müheloser, und es ist immer weniger aufwendig, ihn zu bekommen. Ich brauche die Gerte nicht mehr, treibe einfach etwas mehr mit den Beinen und bleibe schwer sitzen.

Was mir besonders gut gefällt, dass ich zwischen Kadenz- und normalem Trab hin- und herschalten kann. Ich verlange nur wenige Tritte und trabe dann normal weiter. Manchmal galoppiere ich daraus auch an. Das bringt mir noch ein Extra an Vorwärts.

Ich übe zurzeit auch sehr die Traversalen. Ich leite sie mit sehr viel Schwung ein, da Cera dazu neigt, mittendrin zu ersterben. Komme ich mit viel Schwung, kreuzt sie deutlich besser. Immer noch hätte ich gerne deutlich mehr Biegung. Aber das kommt sicher auch noch. Und das Unglaubliche: Cera hat heute versucht, die Traversale im Kadenztrab zu gehen. Wahnsinn.

Ich stelle für euch hier mal ein Video rein, das ich heute selbst gemacht habe. Es ist nicht berauschend, weil die Kamera auf der Bande stand und niemand da war, zu zoomen… Aber ich glaube, dass man doch ein bisschen was sehen kann. Ich musste auch recht viel schneiden, weil ich halt dauernd aus dem Bild heraus reite.



Donnerstag, 14. Oktober 2010

Anton - unser erster Ritt im Freien

Unglaublich, wie sich Anton weiter entwickelt hat. Nicht nur, dass er größer und kräftiger geworden ist, er hat auch an Selbstvertrauen und Selbstbestimmung gewonnen. Längst steht er gelegentlich auch mal alleine und etwas abseits von den anderen auf der Weide. Er braucht Donovan und Rasga nicht mehr als “Bodyguards”. Er weiß inzwischen, was er will und was er nicht will. Das macht es beim Reiten nicht immer einfach…

Vor zwei Tagen war ich mit ihm in der Halle. Alles prima – bis die Sonne heraus kam und Lichtpunkte auf die Hallenbande warf. Die waren für ihn so schrecklich und fressen bestimmt alle braunen Pferde mit Blesse! Na gut, dachte ich. Wir stellen uns einfach daneben und warten. Gesagt, getan.

Nach knapp 30 Sekunden neben dem Fleck stehen hörte Anton ein für ihn fieses Geräusch von außen. Jemand machte sich offenbar in der Werkstatt neben der Reithalle zu schaffen. Aus  dem Nichts sprang Anton in die Höhe. Ich möchte behaupten, zwei Meter hoch. Aber das kann ich natürlich nur annehmen, ich saß ja drauf. Ich legte noch einmal 50 cm drauf und “schwebte” über ihm. Er muss seinen Rücken ganz rund gemacht haben, keines der Beine kann noch den Boden berührt haben.

Mich hat es fürchterlich erst nach hinten, dann nach vorn geschleudert. Oh je, dachte ich, wenn er jetzt wieder runter kommt, stürmt er los. Gott sei Dank landete ich wieder direkt im Sattel – und Anton stürmte nicht los. Das ist schon ein richtiger Lauser…

Gestern war nun der Tag fürs draußen reiten auf dem Reitplatz. Das wollte ich ja schon seit Tagen. Da aber der Platz noch immer nicht eingezäunt ist, steht ihm rein theoretisch der Wall zum raufkrabbeln offen… Egal, gestern sollte der Tag sein! Das Wetter war perfekt. Zum ersten Mal bin ich auch ohne ihn abzulongieren aufgestiegen. Anton hat seine Sache souverän gemeistert. Fleißiger Schritt ums Viereck herum – mit ein wenig Angiften von Asterix, der uns neugierig beobachtete. Auch der Trab ging ganz anständig. Linke Hand, rechte Hand, einige Meter aussitzen mit mehrfachem Anhalten und wieder Antraben.

Ich war zufrieden – auch wenn die Sache manchmal noch etwas “hakelig” ist. Wenn der Trab zu verhaltend wird, muss ich ihn anfeuern, fleißiger zu gehen. Sonst besteht die Gefahr, dass er buckelt. Hat er gestern aber nicht gemacht.

Sogar ein paar Schritte im Schulterherein gingen, ohne dass Anton mir die Zügel aus der Hand gezogen hat. Seine Anlehnung wird konstanter. Und im Trab ist sie sogar besser als im Schritt. Bin schon ganz gespannt, was der heutige Tag bringen wird.

Samstag, 9. Oktober 2010

Etwas Neues über Dango

Dango ist immer noch eines der tollsten Pferde, die ich bisher hatte. Auch wenn er “etwas zu lang” ist und dadurch manchmal ein wenig hölzern wirkt: Er gibt sich unendlich viel Mühe, ein gutes Bild abzugeben.
Ich reite ihn zwischen meinen Unterrichten ein paar Mal die Woche. Im Unterricht geht er ja überwiegend im Schritt, Trab nur an der Longe. Er passt immer auf “seine” Schüler auf, die ihn am hingegebenen Zügel allein durch Körperdrehung und Gewichtsverlagerung durch die Halle lenken.

Das schadet ihm nicht, aber mit Gymnastizierung hat das nichts zu tun. Ich reite ihn in Kringeln durch die Bahn, überwiegend im Trab, viele Seitengänge, Kopf tief (sein Kopf, nicht meiner) und das alles bei möglichst leichter Zügelanlehnung.

Dango gibt sich allergrößte Mühe zu gefallen. Und das tut er! Der Trab wird inzwischen versammelter, d.h. man kann ihn viel besser sitzen, Die fliegenden Wechsel klappen immer mehr “auf den Punkt”.
Reitschülerin Annette war heute da und hat mich mit Dango netterweise gefilmt – die erste Reit-Videoaufnahme, die ich überhaupt von ihm besitze! Ich habe ihn heute viel in ganz ruhigem Tempo galoppiert: Schlangenlinien durch die Bahn mit fliegenden Wechseln auf der Mittellinie. Noch vor ein paar Wochen sprang Dango die Wechsel IMMER, wenn er durch die ganze Bahn wechselte – auch dann, wenn ich ihm gar kein Kommando gegeben hatte. Aber auch nur auf der Diagonalen. Vom Außengalopp in den Handgalopp (oder umgekehrt) an der langen Seite konnte er kaum umspringen. Er hat mein Kommando nicht umgesetzt. Das wird nun von Mal zu Mal besser und sieht auf dem Video sehr leicht aus, obwohl es sich von oben gewaltig anfühlt.

Ein Eichhörnchen, das die ganze Zeit in den Haselnusssträuchern am Wall herumtollte, zog nicht nur Katze Jenny an, die wie gebannt nach oben starrte, es machte auch Dango ganz wuschig. Er machte stets einen mächtigen Kragen, wenn er am Gebüsch vorbei musste. Deshalb sind die Aufnahmen nicht so gut geworden, dass ich sie veröffentlichen möchte. Aber es wird gewiss bald wieder eine Videogelegenheit geben.
Ich habe einige Fotos aus dem Video herausgezogen, die zeigen, wie eifrig Dango bei der Sache ist. Ich musste sie extrem aufhellen, da das Pferd mit der Sonne als Gegenlicht viel zu dunkel war.

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Dango im Travers im Trab. Es geht schon recht ordentlich, Biegung und Stellung könnten allerdings noch ausdrucksstärker sein, er verwirft sich ein wenig im Genick, und ich scheine zu sehr nach rechts zu sitzen. Aber guckt sein Ohrenspiel an, wie eifrig er ist…

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Und jetzt kommen noch ein paar Fotos von Dangos Spanischem Schritt. Den kann Dango nämlich inzwischen auch unter dem Sattel. Noch muss ich die Gerte zu Hilfe nehmen und vor ihm ein bisschen wedeln. Meine Beinhilfen gebe ich immer dazu. Es wird nicht mehr lange dauern, und die Beinhilfen werden Dango genügen.

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Seht, was Dango “für einen Kragen macht”, wenn er die Füße hoch nimmt.

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