Dienstag, 25. Januar 2011

Endlich! Anton galoppiert

Heute musste ich mit ihm wieder in die Halle (der Regen!). Auf der Bank habe ich neue Gegenstände drapiert, um ihn ein bisschen "zu schocken", die Hindernisecke ist auch wieder umgestellt...

Nach der Abhärtungsphase das Reiten. Fleißiger Trab, ein bisschen Seitwärts, Übergänge usw. Anton kam dabei sogar ins Schwitzen. Nun wollte ich den Galopp doch noch einmal probieren. Irgendwann muss es ja sein!

Das erste Angaloppieren - Anton kann das auf Stimmkommando - war wieder das reinste Rodeo. Ich bin einen halben Meter aus dem Sattel gehüpft, so krumm hat er seinen Rücken gemacht. Aber: Anton "nimmt mich mit", versucht nicht, sich dabei auch noch zu drehen. Dann wäre ich wohl unten...

O.k. Was will ich? Anton soll eine gute halbe Zirkelrunde galoppieren, dann höre ich sofort auf. Gesagt, getan! Nach zwei Fehlversuchen (Anton war im Trab zu schnell) galoppierte er sauber! an. Ich bin sofort abgesprungen und habe ihn tüchtig gelobt.

Ich weiß, dass ich zum Angaloppieren etwas mehr Druck machen muss. Weil ich aber weiß, dass er dann so los bocken kann, war ich wohl zu zögerlich.

Na ja, ein Anfang ist gemacht, morgen sehen wir weiter...

Donovan reiten - 11. Tag

Arbeitsbeginn wieder in der Halle in der üblichen Ausrüstung. Über Nacht hat es hier wieder tüchtig geregnet, der Platz steht leider wieder unter Wasser. Macht ja nichts, ich habe ja die Halle!

Donovan kommt nicht ohne Eskapaden beim Longieren aus. Aber: Sie werden weniger heftig. Ich habe den Eindruck, dass er auch nicht mehr so vehement versucht, sich los zu reißen. Ich hoffe, dass meine Beobachtung stimmt.

Ich dirigiere ihn mit der langen Longierpeitsche, um auch in großem Abstand Einfluss auf ihn nehmen zu können. Immer wieder lasse ich den Peitschenlag gegen seine Hinterbeine fallen. Er quittiert das oft mit Ausschlagen, obwohl ihn das Peitschenende nur sanft berührt. Ich mache trotzdem weiter, Donovan muss sich daran gewöhnen.

Immer besser funktioniert das Angaloppieren. Donovan kann schon mehrere Zirkelrunden absolvieren, hält auf Zuruf sofort an. Ich versuche, etwas Abwechslung in die Einheit zu bringen: Mal muss er über Stangen treten, mal zwischen zwei Hindernisblöcken hindurch. Ich bemühe mich sehr, die Stunde stets ruhig und gelassen zu beginnen. Ich hoffe, dass er das kapiert und sich fügt. Ich hasse es, immer wieder "den Macker" herauskehren zu müssen...

Nach der Longeneinheit: Aufsitzen! Heute habe ich die Longe ganz abgemacht und meine Seilzügel in das Halfter unten am Knoten eingehängt. Sie ins Gebiss einzuklinken bringt nichts, weil Donovan auf links oder rechts noch nicht reagiert und dann eher stehen bleibt. Habe ich die Longe zusätzlich in der Hand, ist diese ja stets links, weil ich da aufgestiegen bin - und ich kann nur links herum reiten, weil ich nur da dann Führung am Halfter habe.

Das war nun heute anders. Mit in die Richtung weisenden Händen am Zügel und damit am Halfter kann ich ihn abwenden und dirigieren. Das Losgehen war heute schon richtig gut. Wenn Donovan stehen bleibt klopfe ich ihm mit dem Zügelende auf die Schultern, gleichzeitig mache ich Druck mit den Schenkeln. Und Donovan beginnt, mich zu verstehen!

Eine Runde links herum (nicht rund, aber immerhin) und eine Runde rechts herum. Das konnte ich heute mehrfach ausprobieren. Dann lasse ich ihn noch bis in die Mitte gehen - und steige ab.

Die Reitzeit hat sich damit auf gut zehn Minuten erhöht. Für ein Pferd ohne Probleme Firlefanz! Für Donovan eine gewaltige Leistung.

Ich freue mich schon auf morgen!

Sonntag, 23. Januar 2011

Mein Reiten mit Anton

Der Samstag mit der Hufpflegerin war auch für Anton eine spannende Angelegenheit. Anton registriert jede kleinste Veränderung - sowohl auf der Bank in der Halle, in der Ecke mit den Hindernissen, als auch im Außenbereich.

Auch ihn longiere ich seit einigen Tagen - direkt vor der Bank. Er muss dort so lange links und rechts herum im Schritt und Trab gehen, bis er sich ganz nahe herantraut. Erst dann steige ich zum Reiten auf.

Ich beginne jetzt auch mit den Seitengängen - sowohl im Schritt, als auch im Trab. Das Schulterherein im Schritt (nur wenige Tritte) geht inzwischen recht ordentlich, auch wenn er immer mal wieder versucht, sich dem Zügel zu entziehen.

Die ersten Seitengänge im Trab hatten wir auch schon. Noch nicht sehr flüssig und elegant, aber vorne ein wenig übergetreten!

Um auch ihm mehr Abwechslung zu bieten, muss er Stangen treten. Vier Trabstangen schafft Anton locker. Ich habe sie inzwischen etwas auseinandergezogen, dass er seine Tritte etwas verlängern muss, um glatt rüber zu kommen.

Zwischendurch sitze ich ein paar Minuten aus, übe Schritt-Trab-Übergänge. Anton ist noch immer nicht wirklich bequem, aber es gibt gute Phasen dazwischen. An den langen Seiten muss er manchmal ein wenig zulegen. Anton muss lernen, mir mehr zuzuhören.

Am Sonntag war ich auch mit ihm auf dem Platz. Er hat ganz gut mitgemacht, ging draußen fleißig und auch durch die Ecken. Ich kann mich nicht beklagen.

Donovan reiten - 10. Tag

Heute ist ein kühler, nebliger Tag - und trocken. Der Reitplatzboden ist wunderbar zu bereiten - also raus mit den Jungs. Wie immer begann ich mit Donovan mit dem Longieren. Es war nicht immer einfach, ihn auch in die Reitplatzecken hinein zu dirigieren. Denn da lauern die Monster, die es auf kleine, flinke und fast schwarze Pferde abgesehen haben!

Aber vom gestrigen Tag angespornt, habe ich mir genau die "bösen" Ecken ausgesucht. Wenn ich die Longe mit beiden Händen ergreife, kann ich seine wilden Ausbrüche stoppen und verhindern, dass er sich losreißt. Das macht bei ihm mächtig Eindruck!

Zuvor hatte ich mir einen der Springblöcke auf den Platz geholt, um eine sichere Aufstiegshilfe in der Mitte des Platzes zu haben.

Und als Donovan einigermaßen gesittet im Schritt um den ganzen Platz gegangen war (ich ging wieder auf großem Abstand in der Mitte am Ende der Longe mit), ging's ans Reiten. Er steht immer noch wie ein Lamm, wenn ich aufsteige, lässt mir ausreichend Zeit, mich auf ihm "zurecht zu ruckeln". Das Antreten ist immer noch etwas wackelig, geht aber von Mal zu Mal besser. Nach 10 Minuten "reiten" im Freien habe ich unter großem Lob für das Pferd Schluss gemacht.

Ich sage euch, aus dem wird doch noch mal ein Reitpferd!

Samstag, 22. Januar 2011

Donovan reiten - 9. Tag

Heute - am Samstag Mittag - hatte sich die Hufpflegerin von Sara angemeldet. Sie bearbeitet Kimberley immer draußen auf dem Hof, vor der Hallentür. Ich wollte die Gelegenheit nutzen, meine beiden Youngsters mit der ungewöhnlichen Situation vertraut zu machen.

Donovan habe ich wie schon gewohnt ausgerüstet und in der Halle longiert. Dieses Mal vor der Hallentür, damit er auch die Geräusche "ordentlich" wahrnehmen konnte. Das tat er dann auch - und riss sich einmal los. Es kam wieder so plötzlich und so wild bockend, dass ich keine Chance hatte ihn zu halten.

Er läuft ja immer nur ein paar Meter, um dann stehen zu bleiben. Also hab ich ihn wieder eingesammelt und weiter gemacht. Diesmal war ich auf etwaige weitere Ausbrüche gefasst - und konnte ihn mehrmals vom Wegstürmen abhalten. Donovan musste zig Mal die Hand wechseln, traben, galoppieren und auch Schritt gehen.

Zum Abschluss konnte ich ihn gelassenen Schrittes in großem Abstand (am Ende der Longe, ich ging in der Mitte mit) um die ganze Halle dirigieren. Und das auf beiden Händen. Auf das Reiten habe ich heute allerdings verzichtet :-)

Freitag, 21. Januar 2011

Ein Video für meinen Papa...

Einsam hell klingt das Glöckchen - ein russisches Folkslied

Die menschliche Stimme - ein Meisterinstrument

Diese Mädels können wahrlich singen!

Gitarre spielen von einem 10-jährigen…

Donovan reiten – 8. Tag

Da das mit der Longe gestern so gut geklappt hat, habe ich das heute wiederholt – allerdings ohne den Halsverlängerer. Mit der Longe geht er deutlich zufriedener. Das hätte mir auch schon eher einfallen können.

Er war heute wieder überaus fleißig, galoppierte mehrere Male auf beiden Händen auf Kommando an. Ich kann mich nicht beklagen. An der Longe verließ ich auch den oberen Zirkel, ging mit ihm im Trab und im Schritt bis zur Hallentür, über ein paar Trabstangen und zwischen den Hindernisblöcken hindurch. Dann war wieder reiten dran. Heute ist er zum ersten Mal auf mein erstes Zeichen hin losmarschiert. Ich fand den Schritt sogar einigermaßen geregelt und in “einem Rutsch durch” die ganze Zirkelrunde bis zum Spiegel. Das konnte ich sogar zwei Mal wiederholen. Dann habe ich aufgehört. Vielleicht ist ja doch Besserung in Sicht!

Donovan reiten – 7. Tag

Wie soll ich ihn nur unempfindlicher auf das Gebiss machen? Ich weiß, das hört sich für viele Reiter ungehörig an, wo doch jeder ein sensibles Pferdemaul schätzt. Aber bei Donovan ist es so extrem, dass ihn schon eine leichte Zügelanlehnung aus der Fassung bringt. Ich habe zu Hause überlegt und dann folgende Änderungen vorgenommen:

Als erstes ließ ich das Ringrope (langes Führseil) weg und nahm stattdessen eine Longe. Sie ist viel leichter als das Seil, hat einen kleinen Haken. Das macht, dass Donovan beim Traben keine Impulse ans Knotenhalfter bekommt und damit auch seinen Kopf viel ruhiger halten kann. Außerdem habe ich meinen uralten “Halsverlängerer” – ein Gummiseil – wieder aus dem Keller hervorgekramt. Das habe ich sehr lang eingezogen. Es geht über den Kopf, dann durch die Trensenringe und wird links und rechts am Sattel eingehakt.

Zum richtigen Ausbinden war das Seil zu lang. Es kam erst dann zur leichten Wirkung, wenn Donovan den Kopf weit nach oben gehalten hat. In jedem Fall sorgt es für “Irritation” am Gebiss. Donovan hat recht schnell begriffen, dass er null Bewegung im Gebiss hat, wenn er den Kopf einigermaßen tief und ruhig hält. Nach 15 Minuten habe ich das Teil wieder rausgenommen, weil sich Donovan gefügt hat.

Was inzwischen auffällt: Donovan ist unglaublich fleißig an der Longe, trabt locker und in geregelten Tritten um mich herum. Ich muss ihn kaum antreiben. Er hält auf Kommando sofort an, ich kann die Richtung wechseln. Auch das Angaloppieren klappt auf Stimmkommando, linke wie rechte Hand.

Wenn ich dann die Zügel in die Trense einklinke und ihn zum Aufsteigeblock führe, habe ich immer noch das Gefühl, dass Donovan nur darauf wartet, dass es endlich zum Reiten geht. Er steht wie eine Statue. Ich kann mich in Ruhe auf ihm “zurecht ruckeln”.

Ich habe ja zu den Zügeln immer noch zusätzlich die Longe am Knotenhalfter in der Hand, da ich im Zweifel mit den Zügeln gar nichts anfangen kann. Sollte er wirklich lospoltern mit mir da oben drauf, könnte ich mit dem Führseil sofort seinen Kopf zu mir holen und er müsste stehen bleiben.

Mit ein bisschen Zupfen am Führseil, Schnalzen und rhythmischem Druck mit der Wade kann ich ihn inzwischen auch antreten lassen. Er geht nur eine halbe Zirkelrunde, dann bleibt er stehen. Aber ich kriege ihn wieder in Gang. Nach einer Zirkelrunde (die nicht rund ist!) lasse ich ihn am Aufsteigeblock wieder anhalten und steige ab. Reitzeit insgesamt: Fünf Minuten. Ist nicht gerade toll, aber immerhin. Das lässt sich steigern! – Hoffe ich…

Donovan reiten - 6. Tag

Ich war in den letzten Tagen etwas angeschlagen – und das könnt ihr wörtlich nehmen! Ich war mit Donovan in der Halle, mit der üblichen Ausrüstung: Sattel, Trense, Knotenhalfter, Führseil.

Bei der Bodenarbeit war er heute recht wild, weil draußen ein kräftiger Wind ging, der wieder einmal allerhand Geräusche von raschelnden Büschen, Windspielen und Krähen auf dem Dach in die Halle hineinwehte.

Nach unserer Aufwärmphase wollte ich wie gewohnt aufsteigen, habe mich  dann aber um-entschieden und wollte zunächst ein wenig Handarbeit am Trensengebiss machen. Ich ging also auf Höhe des Sattels, griff mit meinem rechten Arm über den Widerrist des Pferdes in den rechten Zügel. Den linken hielt ich links. Also quasi die Zügelhaltung, die ich beim Reiten einnehmen muss. Mit zarten Zügelhilfen ließ ich Donovan seinen Kopf nach links und rechts drehen, dann lenkte ich ihn in einer sehr großen Acht neben mir her. Donovan muss Zügelhilfen lernen, ehe ich sie beim Reiten anwenden kann.

Weil er beim leisesten Zügelzug sofort stehen blieb, trieb ich ihn mit meiner Dressurgerte vorwärts: ich touchierte ihn hinter mir am Po. Das klappte prima. Nur: Dort will ich beim Reiten zunächst ja nichts machen, er muss meine Schenkelhilfe als vorwärts treibend akzeptieren – folglich muss auch die Gerte dort angelegt sein, wo beim Reiten der Schenkel liegt. Eine guter Gedanke – in der Theorie. In dem Moment, wo die Gerte den Bauch berührte – fast zeitgleich – schlug Donovan mit seinem inneren Hinterbein danach. Dummerweise war zwischen seinem Huf und der Gerte mein Oberschenkel!

Ich musste sofort loslassen und bin erst einmal “Aua!” rufend durch die Halle gehüpft! Donovan ist nicht etwa losgepoltert. Er stand da und glotzte mir ungläubig hinterher. Das hatte weh getan! Und auf Donovan hatte ich eine Sauwut. Am liebsten hätte ich ihn vertrimmt oder doch wenigsten eine Stunde ohne Pause durch die Halle gescheucht, bis seine Zunge bis zum Boden hängt!

Das habe ich natürlich alles nicht gemacht. Es hätte ja nichts gebracht, außer vielleicht meinen Frust etwas abgebaut. Also habe ich mich beeilt, ihn schnell nach draußen zu bringen – und meinerseit in die Wohnung zu rennen, um das Bein ausgiebig zu kühlen.

Der blaue Fleck (er ist inzwischen gelblich-grün) war anfangs nur rot, das Bein schwoll etwas an, ich konnte nur noch humpeln. Aber: Es sind ja nur die “Weichteile”, das heilt rasch…

Und meine Wut auf Donovan war am Abend schon wieder verflogen. Er hat einfach reflexartig gehandelt. Er hat nicht nach mir getreten, sondern nach der Gerte. Das muss ich künftig besser einkalkulieren.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Mal wieder ein Pferdevideo…

Das Fällen der Bäume hat gestern den ganzen Tag angedauert – von morgens bis 16.00 Uhr am Nachmittag. Die Riesen waren aber auch an die 30 Meter lang mit entsprechenden Kronen und zahllosen Ästen und Ästchen. Nachdem die Bäume bis auf die Stämme von ihren Seitenästen befreit waren, haben die Holzfäller die Stämme dreigeteilt. Ein Kran hat sie gerade gehalten, während ein Arbeiter mit der Kettensäge weiter unten durchgeschnitten hat.

Dann fuhr der Kran mit dem kompletten Stammteil “am Haken” davon. Für die Äste und das Buschwerk hatten die Arbeiter Riesenhänger mitgebracht (Hänger, die normalerweise fürs Silo benutzt werden). Ich weiß nicht, wie viele Fuhren es waren.

Ich kam gerade rechtzeitig hinzu, als die große Linde am Kran hing. Und den Baumstamm habe ich mir “gesichert”. die Eiche hätte ich noch lieber gehabt, aber die war nicht gerade genug gewachsen und hatte zu viele dicke Astreste am Stamm, an denen sich die Pferde hätten verletzen können.

Nun ziert also ein Riesenbaumstamm meinen Paddock. Das gibt ein super natürliches Hindernis ab. Da werden wir viel dran üben und parelli-mäßig spielen können – wenn das Wetter uns wieder nach draußen lockt.

Weil der Regen heute Gott sei Dank noch auf sich warten ließ, durften die Jungs und Mädels auf den Paddock. Die Weide musste leider zu bleiben – zu nass und matschig. Was würden sie wohl zu ihrem neuen “Spielzeug” sagen? Es war ziemlich unspektakulär. Groß überrascht waren sie nicht.

Alle haben sich nur darum herum geschart, jeder buhlte nur um den besten Platz zum Rinde-abnagen. Ich habe die Bande ein bisschen gefilmt und einige Schnipsel zusammengeschnitten. Sind keine dollen Aufnahmen. Aber sie zeigen unseren Pferdealltag.

Gleich zu Beginn sind ein paar Sequenzen von der Weide von vorgestern. Da stand ich ja mit der Kamera im Anschlag, um das wilde Gerenne und Getobe festzuhalten. Nach fast drei Wochen der erste Weidegang – wie würden sie da um die Wette laufen! Von wegen! Es kommt halt immer anders, als man denkt. Sie sind wohl zur Weide galoppiert, haben aber dann alle die Köpfe ins nasse Grün gesteckt. Die Riesenpfütze nutzten sie ein wenig zum Planschen, Donovan hat gleich getrunken. Und ich könnte schwören, dass sich Dango darin gewälzt hat – jedenfalls sah er so aus, als er wieder reinkam. Bis zum Abend war er nicht trocken zu kriegen.

Währen die Pferde draußen waren, habe ich gründlich sauber gemacht (ich hatte ja bereits darüber berichtet unter “Ein neuer Tag”). Und während ich so bei den Jungs den Mist zusammen gekratzt habe, ist die Bande auf den großen Paddock gestürmt. Die Pferde hatten offenbar irgendetwas gehört, das sie aufgeregt hat. Und dann sind sie wie die Geistesgestörten über den Paddock getobt, um den Roundpen herum, zum Tor und wieder zurück. Alle “full speed” mit Haken schlagen, Bocken und Quieken. Ich muss nicht erwähnen, dass DAS turbulente Aufnahmen gegeben hätte! Aber ich stand im Offenstall, die Kamera lag in der Stallgasse im Schrank…

Egal. Hier kommen die Bilder von heute. Hinter dem ersten versteckt sich wieder das Video, die anderen sind einfach nur Fotos. Viel Spaß beim Gucken!

Dango 
Der Klick auf das obere Foto bringt euch zum Video. Das ist Dango, der da so genüsslich Rinde probiert.

Asti 
Oh, keiner da! Asterix nutzt die Gunst der Stunde, um für sich die schönste Stelle auszusuchen.

Anton 
Turbulente Spiele unter Kerlen. Ohne Unterlass können sich Dango und Anton necken. Dango ist ganz verliebt in Antons Unterlippe. Anton findet das cool und lässt Dango gerne daran lutschen. aber meistens ist er es, der Dango zum Spielen animiert. Und der hat kein Problem damit und ist stets dafür zu begeistern.

P.S.: Mein Computer sichert noch immer Daten, ist aber schon auf einen Tag und x Stunden Restzeit herunter…

Der neue Computer

Medion ist recht schnell. Gestern Abend ist der neue Rechner eingetrudelt. Ach, wie ich das hasse! Bis der wieder so läuft, wie ICH das will, vergehen Tage. Nach dem Auspacken der Teile – ich weiß ja nicht, wer sich diese Verpackungen ausdenkt, die partout nicht aufgehen wollen – und Aufstellen des Geräts, hab ich ihn erst Mal angeschmissen. Das Umstöpseln des Bildschirms ist dabei echt lästig…

Natürlich hat er nicht gleich die Maus gefunden, das Keyboard wollte auch nicht. Ach so, die Batterien! Trotz intensiver Suche in dem Verpackungsmaterial blieben die Batterien für das Keyboard verschollen. Also musste ich auch noch meine Uralt-Tastatur umstöpseln. Man braucht das Keyboard unbedingt, weil man irgendwann aufgefordert wird, dem Computer einen Namen zu geben.

Nach den Anfangsschwierigkeiten ist der neue Rechner nun soweit startklar. Natürlich fehlen sämtliche Programme, die mir wichtig sind. Und vor allem: Es gibt kein Mailprogramm. Was ist das denn! Ich werde angeregt, das Mailprogramm von Medion zu benutzen. Na, das wollen wir doch mal sehen!

Nun betreibe ich erst einmal gründlich Datensicherung. Mit dem neuen Gerät habe ich mir eine weitere externe Festplatte gekauft. 1,5 Terrabyte! Und nun übertrage ich gerade die komplette C-Festplatte vom alten Rechner darauf. 387 Gigabyte. Letzte Berechnungen der Festplatte: Der Datentransfer dauert 9 Tage und 17 Stunden…

Aber ich glaube, der ist mit der Datenflut nur überfordert. Zwischendurch ist er mal auf 1 Tag runter, dann zählt er wieder hoch. Na, mal sehen. Ich habe ja Zeit, und der Computer kann die Daten die nächsten Tage übertragen. Ausmachen wollte ich das alte Gerät ja eh nicht mehr…

Dienstag, 11. Januar 2011

Bäume fällen

Heute bin ich schon wieder etwas ausgebremst. Gestern Abend kam die Nachricht vom Bauern, dass er heute früh kommen würde, die beiden großen Bäume in meiner Einfahrt (eine Rieseneiche und eine ebenso große Buche) zu fällen. Er muss mit Kran und Hubwagen anrücken, weil die Bäume gute 20 Meter hoch sind.

Er braucht meinen Reitplatz zum Wenden der Riesenanhänger mit denen alles abtransportiert wird. Alle Tore stehen offen, die Kettensägen laufen, mit lautem Geknalle fallen die dicken Stämme zu Boden. Andauernd fährt der Trecker hin und her. Da kann ich mir eine konzentrierte Dressurarbeit schenken. Dafür biete ich den Hottis ein kostenloses “Kinoprogramm”. Sie stehen alle draußen und staunen.

Ich werde gleich Cera reiten, denn die stört so etwas ja überhaupt nicht. Die Pferde können auch nicht raus. Zum einen ist schon wieder alles über Nacht gefroren, zum anderen krieg ich sie nicht an den Wagen und Treckern vorbei. Ist auch fürs Reinholen mühsam, da ich sie ja einzeln führen und alleine sieben Mal laufen muss.

Ich hätte die Aktion gerne gefilmt. Leider habe ich meine Kamera über Nacht im Stall vergessen (wollte eigentlich gestern gefilmt haben), und nun ist der Akku leer…

Montag, 10. Januar 2011

Anton und reiten

Ich bin ja schon länger einen Beitrag über Anton schuldig. Anton habe ich zeitgleich mit Donovan wieder in die “harte” Arbeit genommen. Er hat immer noch ein Problem, angstfrei an der Bank neben der Hallentür zu marschieren. Das muss sich ändern!

Also habe ich ihn die ganze letzte Woche gesattelt und zusätzlich mit dem Knotenhalfter und langem Führstrick ausgerüstet. So muss er nun Volten und Zirkel im Schritt und im Trab direkt vor der Bank absolvieren. Anhalten darf er nur direkt vor der Bank oder direkt in der Ecke mit den Hindernissen.

Wenn ich dann anfange zu reiten, muss er am langen Zügel an den Angstecken vorbei. Es wird nun endlich täglich besser, wenngleich er immer noch in die Ecken schielt. Wenn ich dann daran vorbeitrabe, stelle ich ihn betont nach außen ZUM angstmachenden Hindernis hin – das scheint zu wirken. Er geht von Runde zu Runde flüssiger und ohne zu stocken durch die Ecken durch.

Unverschämt findet er auch nach wie vor Sonnenflecken auf dem Hallenboden. Die verändern auch noch ihre Position, sind mal da, mal weg – je nachdem wie die Sonne scheint. Und dann bildet er selbst darin auch noch einen Schatten, wenn er selbst am Fenster vorbeikommt. Das ist gemein – findet Anton!

Der Trab mit Anton wird endlich geregelt. Ich kann ihn auf beiden Händen einigermaßen stellen und biegen. Vor allem die linke Hand machte anfangs ja arge Probleme. Das ist vergessen. Jetzt ist er eher auf der rechten Hand etwas unwilliger. Das wechselt bei jungen Pferde ja immer mal. Er reißt mir nicht mehr unkontrolliert die Zügel aus der Hand, trägt Kopf und Hals frei und in netter Selbsthaltung. Immer öfter sitze ich ihn aus. Übergänge vom Trab in den Schritt und zurück (jeweils nur fünf Tritte) bringen seine Hinterhand auf “Vordermann”. Insgesamt macht er sehr viel williger mit als noch vor zwei Monaten.

Vor zwei Tagen beschloss ich deshalb, es wird Zeit, ihn auch zu galoppieren. Er springt ja auf Wortkommando meist sicher an. Das habe ich mir nun zu Nutze gemacht. Aber kaum ist der erste Galoppsprung da, “geht die Post ab”! Er würde jedem Rodeopferd Konkurrenz machen können. Mit jedem weiteren Versuch des Angaloppierens werden seine Bocksprünge eleganter und effektiver. Das zeigt mir, dass er dabei immer noch nicht im Gleichgewicht ist, ihn die Sache doch sehr aufregt. Na ja, ich werde am Ball bleiben, und wenn er im Trab noch rittiger geworden ist, wird auch der Galopp kein Problem mehr sein. Immerhin ist er so fair, mich bei den Bocksprüngen “mitzunehmen”. Er ist nicht gemein und dreht sich während der Hüpfer.

Ein neuer Tag

Für Ende der Woche hat der Wetterdienst wieder Regen angekündigt. So habe ich beschlossen, den vermutlich letzten trockenen Tag (zumindest von oben) zum Saubermachen zu nutzen. Der weggetaute Schnee hat nämlich tonnenweise Ködelhaufen aufgedeckt, die ich – weil festgefroren – nicht beseitigen konnte. Das wollte ich heute erledigen.

Rund 20 Schubkarren vermatschtes Heu und Pferdemist habe ich eingesammelt – und die Schubkarren waren beladen, wie ICH sie belade! Dann muss der Mist ja noch auf der Mistplatte nach oben, damit sie nicht gleich voll ist. Die Pferde wissen schon, was für mich gut ist – Fitnessprogramm rund um die Uhr, ganz umsonst.

Während ich vor allem bei den Jungs sauber gemacht habe, durften alle Pferde auf die große Weide. Da steht nun teilweise Wasser, der Boden ist ziemlich aufgeweicht. Ich wollte ihnen trotzdem das Tobe-Vergnügen gönnen. Sie haben davon reichlich Gebrauch gemacht und sich redlich Mühe gegeben, die Wiese umzupflügen.

Dass einige von ihnen versuchen würden, sich in dem Dreck zu suhlen, hatte ich befürchtet. Vor allem Dango hat mich darin nicht enttäuscht. Er kam als Erdferkel verkleidet wieder rein – nass, voller Schlamm, aber glücklich. Und so hat sich auch am Abend erfolgreich vor der Reitstunde gedrückt. Es war mir nicht möglich, das nasse Pferd auch nur annähernd sauber zu kriegen.

Arbeiten musste er trotzdem. Es gab ersatzweise eine Horsemanshipstunde und eine erste Lektion für Sabrina “So longiert man ein Pferd”.

Auf Ceras großem Paddock türmten sich immer noch Schnee- und Eisberge, versetzt mit Ködelhaufen, rundherum. Auch die konnte ich beiseite schaufeln, so dass ich jetzt auch wieder Besucher empfangen könnte, die nicht denken müssen – wie ist dieser Stall den geführt!

Leider räumt man ja nicht für die Ewigkeit auf. Eine Nacht genügt, und alle Pferdis haben für reichlich Nachschub gesorgt!

Sonntag, 9. Januar 2011

Donovan reiten – 5. Tag

Heute ist für die Pferde in komischer Tag. Es ist überraschen wieder recht kalt. Gestern hatten wir noch zehn Grad plus, heute sind es nur noch drei Grad. Dazu kommt ein fieser Wind und unangenehme Feuchtigkeit.

Wie üblich und in voller Ausrüstung gehe ich mit Donovan in die Halle. Er ist heute wieder unglaublich angespannt, horcht in alle Ecken, wittert überall Gespenster. Egal, wir ziehen unser Programm durch. Auf dem Zirkel gehen, viele Handwechsel, alle Gangarten. Und Donovan zeigt mir wieder, welch tollen Sprünge er vollführen, welche Kapriolen er schlagen kann!

Im Nachbargarten hängt ein großes Windspiel. Das macht normaler Weise keinen Ärger – nur wenn Wind aufkommt. Dann klingen Glöckchen und Schellen. Macht mich ganz wuschig. Die Pferde erst recht. Zumal das Teil genau gegenüber der offenen Sichtblende im oberen Teil der Halle klingelt.

Donovan konnte seinen Kopf gar nicht abwenden, so sehr hat ihn das Gebimmel angesprochen. Na ja, es war nicht besonders viel los mit ihm. Weil aber auch alle anderen Pferde im Stall ganz aufgebracht waren, weiß ich, dass es nicht nur wieder Donovans Starrsinn war.

Ich bin nach den vielen Runden mit Hüpfern und Schnorcheln und Bocken dann doch noch aufgestiegen. Ich will um keinen Preis versäumen, da weiter zu kommen. Ich habe ihn einige Meter Schritt gehen lassen. Dann bin ich aber doch wieder abgestiegen, weil er einfach zu abgelenkt war und ich ihm nicht das Vergnügen gönnen möchte, dass er mich “loswerden” kann, wenn er möchte.

Samstag, 8. Januar 2011

Donovan Reiten – 4. Tag

Gleich heute früh bin ich voller Elan zu meinem “kleinen Schwarzen” gegangen, um ihn wie in der laufenden Woche, zu bespaßen. Wir hatten schon am Vormittag fast zehn Grad plus – für die Pferde ein richtiges K.O-Wetter. Sie standen alle mit hängenden Ohren und dösten vor sich hin. Gute Voraussetzungen für mich und Donovan!

Mit Sattel, Trense, Knotenhalfter und langem Führstrick ging’s wieder in die Halle. Aber: Donovan war heute unglaublich aufgekratzt. Dummerweise hatte ich in der Stallgasse noch das Radio an, mit der Sendung “Schöne Stimmen”. Ein Tenor gab sich redlich Mühe eine Arie aus dem “Vogelhändler” zu trällern, wurde dazu u.a. von Glöckchen und Rasseln begleitet. Das hat Donovan auch noch am anderen Ende der Halle gehört. Er konnte seinen Kopf gar nicht abwenden, so hat er versucht, das Geräusch einzuordnen.

Das Longieren und Wechseln der Hand klappte einigermaßen. Er wird darin deutlich flinker. Aber wenn es ans Angaloppieren geht, lässt er immer noch “die Sau raus”. Heute hatte ich zur Verstärkung die lange Longierpeitsche mitgenommen. Ich wollte nicht so viel laufen müssen, wie beim letzten Mal, um Donovan im Galopp zu halten. Zwei ganze Zirkelrunden will ich haben.

Die kriegte ich auch – aber mit Herumgebocke und Gequieke. Donovan musste 25 Minuten am Führseil laufen, weil er so aufmüpfig war. Eigentlich wollte ich ihn ja auch wieder reiten…

Das Schöne daran ist: Ich kann täglich neu entscheiden, ob ich mich draufsetzen will, muss mir da keinen Stress machen! Na ja, wenigstens Aufsteigen – das geht ja immer! Und so war es denn auch. Ich habe fast fünf Minuten im Stand auf ihm gesessen, behutsam versucht, ein wenig Zügeleinwirkung mit dem Gebiss nach links und rechts einzusetzen, um seinen Kopf zu drehen. Das klappte fast gar nicht.

Weil er aber – sobald ich draufsetze – völlig gelassen ist, habe ich doch noch probiert loszureiten. Und heute klappte es auf Anhieb. Erst nur ganz zögerliche Schritte. Ich konnte einen Richtungswechsel seinerseits verhindern und auf dem Zirkel bleiben. Dann ging er einen gefühlsmäßig guten Schritt. Ich ritt bis zur Mitte der Halle, bin dann abgestiegen.

Reitzeit insgesamt: Vielleicht zehn Minuten. Donovan scheint ein wenig zu begreifen, was er soll, nämlich gehen, wenn meine Waden an seinen Bauch “tupfen”. Ich bin gespannt, wie es weiter geht…

Donnerstag, 6. Januar 2011

Blitzeis

Heute wollte ich wieder als erstes meine beiden Youngsters Donovan und Anton “abarbeiten”, aber das Wetter machte mir einen Strich durch die Rechnung: Eisregen. Er muss irgendwann in den frühen Morgenstunden gefallen sein. Ich konnte kaum zum Stall kommen, der Weg zu den Außenboxen war eine einzige Eisschicht. Sie war nur dünn, aber so mit dem Boden verbunden, dass ich nichts abklopfen oder abhacken konnte.

Dann wollte ich den Weg mit Mist abdecken – ist eigentlich immer ein sehr probates Mittel, aber diesmal rutschten die Mistplacken, so wie ich sie hinwarf über das Eis…

Deshalb habe Donovan und Anton draußen zwar gefüttert und gemistet, habe mich aber nicht getraut, sie aus ihrem Auslauf in die Halle zu führen. Auf ihren Außenpaddock hatte ich schon vor Tagen etwas Mist gestreut, so dass der keine spiegelglatte Fläche ergab. Na, ja hatten sie einen Tag extra Pause, der so nicht eingeplant war. Das Eis auf den freigefegten Wegen löste sich erst gegen 14.00 Uhr auf…

Meine anderen Pferde durften zum Wälzen in die Halle, während ihr ihre Boxen sauber gemacht habe.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Eine Hiobsbotschaft

Gestern schwebte ich noch im 7. Himmel, was das Reiten mit Donovan anbelangt. Und das wollte ich auf Kamera bannen – ein Video, das mir in ein paar Monaten sicher Freude machen wird: Ups, so haben wir mal angefangen.

Als ich dann in die Wohnung kam, um die Daten zu übertragen, meldete mein Rechner: “Die Kamera wurde nicht gefunden…”. Mehrere Versuche blieben ergebnislos. Es sind mal wieder die USB-Ports, die mucken… Na gut, starte ich den Rechner eben neu, dachte ich, zumal auch die noch geöffneten Programme wie Photoshop und Firefox eh abgestürzt waren.

Dann der Schock: Der Rechner fährt nicht mehr hoch. Er bleibt verheißungsvoll beim “Intel-Logo” hängen. Na ja, manchmal verschluckt er sich ja, also noch einmal. Diesmal hatte ich sogar den Stecker gezogen. Wieder nichts. Oh je, meine ganzen Daten…, die Emails, die Webseiten, die Fotos, mein Onlinebanking…

Als erstes rief ich einen Computerspezi im Nachbardorf an, der für Geld Computer zusammenbaut und repariert. Ach, Sie haben einen Aldi-Rechner??? Hm, wie alt ist der denn? Die halten eh nur drei Jahre. Aber ich könne ihn ja mal vorbeibringen, dann würde er ihn sich ansehen. Gleich? Nein, gleich ginge das nicht, frühestens morgen Abend.

Auf meine Anmerkung hin, dass er ihn ja nur einmal checken soll – ohne etwas zu reparieren, und das könne ja nicht so lange dauern antwortete er: Na, wenn es so einfach ist, dann kann ich es ja auch selber machen…

O.k. Der Mann war also gestorben. Das Studium des Handbuchs brachte mich nicht weiter, deshalb rief ich die Hotline an. Und wider Erwarten hatte ich sofort eine menschliche Stimme am Ohr: Was kann ich für sie tun? Er gab mir ein paar Ratschläge, wie ich den Rechner neu starten sollte. Immer noch ohne Erfolg. Wann ich den Computer denn gekauft hätte? Meine Vermutung: Vor ca. 2 Jahren. Was steht den auf der Quittung? fragte er zurück. Quittung???

Ich hätte nämlich einen kostenlosen Vor-Ort-Service, d.h. Ein Mechaniker würde zu mir nach Hause kommen, ich müsste den schweren Rechner nicht einschicken. Aber: Ohne Quittung kann er nichts machen – nicht einmal, wenn ich bereit wäre, die Kosten selber zu tragen…

Fast zwei Stunden habe ich meine Schreibtischschubladen durchwühlt. Ich bin sicher, den kleinen Bon aufbewahrt zu haben. Und es gibt nur eine Stelle, an der er sein kann, aber da ist er nicht… Feuerzeuge, alte Zehnpfennigstücke, zwei uralte Speichersticks… Unglaublich, was sich so alles findet.

Entnervt gab ich damit erstmal auf und ging einkaufen. Anders als meine Schubladen war mein Kühlschrank nämlich ziemlich leer gefressen.

Und was für ein Wunder, als ich vom Einkaufen zurückkam, war der Rechner doch noch hoch gefahren. Es fehlten zwar Maus und eine Festplatte – aber immerhin. Bis in die frühen Morgenstunden habe ich Datensicherung betrieben. Solange es noch geht…

Und ich habe die Videos vom Tag bearbeitet. Ihr seht sie im nächsten Beitrag.

Und ich habe mir online einen neuen Computer bestellt! Wenn ich also die nächsten Tage nichts von mir hören lasse, ist der alte Rechner endgültig hin und der neue noch nicht da.

Donovan “reiten” 2. Tag

Voller Elan bin ich gleich morgens zu den Pferden gegangen, um erst Donovan und dann Anton zu reiten. Mit Donovan fange ich immer erst mit Bodenarbeit nach Parelli an. Er muss weichen und laufen, mich anerkennen. Er ist heute nervöser als gestern, und viel Krach dringt von draußen in die Halle. Scheinbar diskutieren eine Menge Leute auf der Straße. Das merke ich an Donovan sofort. Er ist deutlich aufgekratzter als gestern.

Aber egal, wenigstens aufsteigen will ich. Heute hat er auch eine Trense im Maul mit zwei Seilzügeln dran. Die Trense stört ihn auch etwas, er kaut ständig darauf herum. Aber ich brauche ja irgendein Medium, um ihn ansatzweise lenken zu können.

Beim An-den-Block-herantreten driftet er etwas zur Seite. Wie gut, dass ich ihm beigebracht habe, seitwärts auf mich zu zu kommen. Das Aufsteigen selbst erträgt er wie ein Profi. Er steht einfach nur da und lässt mich machen. Ich lehne mich anfangs wieder nur über ihn, ehe ich dann mein Bein rüber schwinge. Er bekommt ein Leckerli, als ich oben bin.

Nur das mit dem Losgehen will noch nicht so recht klappen. Obwohl ich ihn sanft mit meinen Beinen “buffe” und schnalze, marschiert er nicht los. Er hat noch nicht verstanden, was ich will. Es folgen ein paar unkontrollierte zögerliche Tritte und eine halbe große Volte.

Ich gebe mich damit zufrieden. Morgen ist ja auch noch ein Tag, und ich will nichts riskieren, mich (noch) auf keinen Zweikampf beim Reiten einlassen.

Was mich am meisten freut: Ich sehe auf Donovan nicht unmöglich aus. Ich hatte befürchtet, dass er viel zu klein für sein würde, weil er ja auch so schmal gebaut ist. Aber nein. Donovan scheint auch einen größeren Reiter gut abzudecken.


 

Das also ist mein zweiter “Ritt” mit dem Halbstarken Donovan. Beim Kontrollieren des Videos stelle ich gerade fest, dass ich die Sequenzen vertauscht habe. Die Anfangssekunden gehören eigentlich ans Ende. Da bin ich zum Abschluss noch einmal zum Üben aufgestiegen.

Donovan reiten dritter Tag

Ich starte wieder wie gestern, denke mir noch: Der Stress mit dem Computer und die Ungewissheit, ob meine Daten alle gerettet sind, reicht. Ich weiß nicht, ob ich Donovan reiten will. Vielleicht spiele ich nur am Boden mit ihm.

Am Boden hat er wieder seine Aussetzer, wenn es ans Galoppieren geht. Eine Runde macht er, dann will ER Schluss machen. Das ist ab sofort nicht mehr erlaubt. ICH bestimme, wo er hin geht, wie lange und wie schnell er läuft. Er fügt sich, wenn auch widerwillig.

Er ist heute gelassener als gestern – trotz der Geräusche im Nachbargarten. Also gut, dann steige ich doch auf. Schade, dass ich heute nicht gefilmt habe, da wäre weitaus mehr zu sehen gewesen. Ich schenke mir heute auch das über den Sattel legen und setze mich gleich hin.

Die Trense habe ich um ein Loch länger geschnallt, sie schien gestern einen Hauch knapp gewesen zu sein. Er “erträgt” sie heute deutlich duldsamer, kaut auch nicht ständig darauf herum. Ich steige auf und mache es mir im Sattel bequem. Leckerlis gibt es nun auch keine mehr. Ich möchte gar nicht damit anfangen. (Vermutlich gab es die Leckerlis gestern und vorgestern auch nur, um MICH zu beruhigen und nicht das Pferd :-)

Dann starte ich wieder den Versuch: Schritt gehen. Gut ist es immer noch nicht, aber schon ein ganz klein wenig besser. Ich kann ihn ein bisschen buffen und schnalzen, darf auch die Zügel in die Hand nehmen. Das mit dem Lenken klappt noch nicht so toll, und der Schritt ist alles andere als fleißig oder gar geregelt. Aber das stört mich alles nicht. Ich bin selig, dass er so toll mitmacht. Am Ende ist er mit mir fast eine Zirkelrunde gegangen – ohne auch nur ein bisschen in Sorge geraten zu sein.

Er wirkt eher ein wenig hilflos, weiß noch nicht so genau, was ich eigentlich von ihm will. Na, das wird sich schon noch ändern.

Natürlich habe ich mit ihm zuvor am Gebiss ein wenig Handarbeit gemacht, ihn animiert, auf leichten Zügelzug nach links und rechts nachzugeben. Am Boden macht er es anstandslos. Das werde ich morgen auch im Sattel so lange probieren, bis es ein wenig klappt!

Montag, 3. Januar 2011

Der Winter gönnt uns eine Verschnaufpause

Seit dem Jahreswechsel hat es angefangen zu tauen. Von satten Minus 11 Grad tagsüber (nachts: Minus 15!) kletterte das Thermometer rauf auf Plus drei Grad am Mittag. Am 1. Januar (Samstag), war das noch nicht so schlimm. Da konnten die Pferde noch auf die Weide, und für mich war es etwas leichter, draußen alles in Ordnung zu bringen. Mir gelang es sogar, Dangos und Rasgas Paddock von der festgetretenen, mit Ködeln zersetzten Schneeschicht zu befreien. Bei Ceras Riesenpaddock gab ich nach der Hälfte auf.

Der zweite “Tau-Tag” war da schon unerfreulicher: Der Schnee war zentimeterweise weggetaut und sammelte sich in großen Wasserlachen auf den gepflasterten Flächen. Gern hätte ich die braune Brühe weggefegt – aber wohin? Die Schneeberge, die noch da sind, versperren den Weg zum Reitplatz, wo ich es im Sommer immer hin gefegt habe, auf der Mistplatte kann ich es auch nicht gebrauchen.

Die Pferde konten nun auch nicht mehr raus: Mehr vereister Schnee und noch gefrorene Erdhubbel (schreibt man das so???) als gesunden Pferdebeinen zuträglich ist.

Egal, wir können es nicht ändern. Das Ergebnis bekam ich dann Sonntag zu spüren: Über Nacht hatte es wieder leicht gefroren, der “Gülle-See” vor der Mistplatte eine einzige Eisfläche. Da half nichts, ich musste das Eis aufhacken und beseitigen, sonst wäre ich mit Donovan und Anton gar nicht aus ihrem Paddock gekommen. Es hat fast eine Stunde gedauert.

Und weil die Pferde nun nicht raus können, habe ich auch beschlossen, meinen Arbeitsablauf im Stall zu ändern: Erst die Pferde in der Halle arbeiten, dann die Stallarbeit. Zu oft ist es passiert, dass ich nach der Stallarbeit (jedenfalls bei diesen miesen Temperaturen) zu kaputt fürs Reiten war. Das soll sich nun ändern.

Ein neues Jahr, neue Vorsätze, ein neuer Anfang!

Mein Highlight des Tages – nein, des vergangenen Jahres!

Es geht um Donovan. Was soll ich sagen: Heute war der Tag der Tage: Ich habe ihn geritten! Na ja, wenn man das schon reiten nennen will…

Mit Sattel, Steigbügeln und Parelli-Halfter und –Strick war ich mit dem kleinen Schwarzen heute in der Halle. Erst ein bisschen “normales” Horsemanship-Training. Er muss galoppieren, wenn ich das will, ebenso flink muss er auf “Befehl” die Hand wechseln.

Und das Verschieben der Vorhand – für ihn oft eine unmögliche Geste seinerseits – habe ich ausgiebig geübt. Das klappte auf Anhieb. Das Verschieben der Vorhand, d.h. weichen, wenn ich auf seine Vorhand zugehe, ist für alle dominanten Pferde eine der Grundlektionen. Sie müssen mir Platz machen. In der freien Natur gilt: Wer weicht, hat “verloren”. Das konnte Donovan natürlich nicht dulden…

Nach dem der Start heute so gut klappte, wollte ich weiter gehen: Ich hatte mir schon vorher zwei Springblöcke in die Mitte der Halle hingestellt, um von dort aus aufzusteigen. Es sollte nicht die Bank in der Ecke sein, denn da bin ich selbst zu dicht an der Bande und in der Ecke gefangen. Das Pferd muss sich dann nach rechts wegwenden, um loszugehen. Keine geschickte Ausgangssituation.

Also habe ich ihn an die Blöcke herantreten lassen und habe mich über den Steigbügel über ihn gelegt. Hmm, keine Reaktion seinerseits. Er begann lediglich, sich für meine Schnürsenkel zu interessieren.

Ich wieder runter und noch einmal. Dasselbe Resultat. Nach einer weiteren Runde Führen ging’s wieder zurück zu den Blöcken. Diesmal driftete er mit der Hinterhand weg. Wie gut, dass er gelernt hat, seitwärts auf mich zu zu gehen! Das kam mir jetzt zu gute. Na, und dann bin ich einfach aufgestiegen. Habe ihn tüchtigst gelobt und gestrechelt.

Drei Mal das ganze. Eigentlich sollte dann Schluss sein, aber weil er so zufrieden da stand, konnte ich nicht widerstehen: Ich habe draufsitzender Weise etwas geschnalzt – und er marschierte los, besser gesagt schlich los. So habe ich mit ihm die erste kleine Zirkelrunde um die Blöcke geschafft. Dann war aber wirklich Schluss. Er hat zur Belohnung sogar ein Leckerli bekommen.

Mein Eindruck nach dem “Reiten”: Donovan stand da, mit gesenktem Kopf! und zufrieden, so als ob er sagen wollte: Na endlich! Wie lange sollte ich denn noch warten, ehe du mich reitest!

Einige der regelmäßigen Leser dieses Blogs (ich weiß, sie kommen aus allen Teilen des Landes, aus Österreich, der Schweiz und sogar aus Schweden) werden vielleicht denken: Na ja, aufsteigen und zwei Minuten Schritt…

Aber die, die Donovan kennen, seine Wutausbrüche einmal miterlebten oder gesehen haben, mit welcher Vehemenz er sich zu wehren versteht, wissen: Das ist ein großer Durchbruch für uns beide.

Morgen werde ich es wieder versuchen, dann wird er eine Trense tragen, damit ich einen Hauch von Möglichkeit zu lenken habe. Ziel sind 5 Minuten Schritt irgendwie auf dem Zirkel. Wenn es nicht zu kalt ist und ich daran denke, werde ich die Kamera mitlaufen lassen. Sonst glaubt mir am Ende gar keiner :-)

Samstag, 1. Januar 2011

Silvester in Tangstedt

Wie jedes Jahr bleibe ich an Silvester zu Hause. Ich mache mir Sorgen um die vielen Vierbeiner, die um Mitternacht stets den Weltuntergang fürchten müssen. Schon über Tag bereite ich den Stall entsprechend vor: Neben dem üblichen Misten und Fegen schließe ich die unteren Paddocktüren. Das mache ich, damit die Pferde nicht unkontrolliert hinausstürmen und sich verletzen. Dann gibt es für alle traditionell auch einen Mitternachtssnack. Das Futter soll sie ein wenig von der Knallerei ablenken. Das bereite ich ebenfalls vor.

Bei strahlendem Sonnenschein können die Pferde sogar bis 15.30 Uhr draußen bleiben. Zusammen mit Sara, Anja und Lena sammeln wir die Bande von draußen ab. Sie sind bass erstaunt, dass ihre Boxen zu sind.

Fünf vor zwölf gehe ich dann in den Stall, um zu füttern. Es hatte schon den ganzen Nachmittag geböllert, Dango und Rasga sind entsprechend aufgeregt, stecken sich immer wieder gegenseitig damit an. Die Jungs draußen auch. Kein Wunder. Im Stall muss ich noch ein paar Minuten ausharren. In den Jahren zuvor war ich mit dem Füttern immer etwas zu früh gewesen, da waren die Pferde mit dem Fressen schon fertig, als es loskrachte. Aber diesmal hat es gepasst.

Draußen versuche ich die Jungs zu locken. Ich habe keine Chance. Obwohl Anton sehr verfressen ist, traut er sich nicht in seinen Stall, das Futter rührt er nicht an, will auch nicht aus der Schüssel fressen. Und als die Raketen dann zeitgleich überall hoch gehen, galoppieren Anton und Donovan wie aneinandergebunden nebeneinander über die Weide. Zwanzig Minuten sind sie fast pausenlos gelaufen. Keine Chance, sie zu beruhigen.

Die Pferde drinnen kleben an ihren Türen und beobachteten das Spektakel mit großen Augen von drinnen. Alle – bis auf Cera und Asterix, die ja erst einmal ihr unerwartetes Abendmahl aufessen müssen! Verfressene Bande!

Letztlich kommen die Jungs draußen dann doch zu mir und holen sich wenigstens eine Handvoll Leckerlis ab. Sie sind ziemlich verschwitzt. Aber das konnte ich nicht verhindern. Vielleicht fällt mir für nächstes Jahr für die zwei, die draußen stehen, etwas anderes ein.

Ich bin jedenfalls froh, dass wieder nichts passiert ist, keine Böller in den Stall flogen, und auch sonst keine Sirenen im Dorf los gingen. Und das, obwohl es im Dorf mächtig gekracht hat – mehr als im letzten Jahr.

Das neue Jahrzehnt hat begonnen!

Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie, Eifersucht und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht.

Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor. Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt.

Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen. Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit.