Heute ist für die Pferde in komischer Tag. Es ist überraschen wieder recht kalt. Gestern hatten wir noch zehn Grad plus, heute sind es nur noch drei Grad. Dazu kommt ein fieser Wind und unangenehme Feuchtigkeit.
Wie üblich und in voller Ausrüstung gehe ich mit Donovan in die Halle. Er ist heute wieder unglaublich angespannt, horcht in alle Ecken, wittert überall Gespenster. Egal, wir ziehen unser Programm durch. Auf dem Zirkel gehen, viele Handwechsel, alle Gangarten. Und Donovan zeigt mir wieder, welch tollen Sprünge er vollführen, welche Kapriolen er schlagen kann!
Im Nachbargarten hängt ein großes Windspiel. Das macht normaler Weise keinen Ärger – nur wenn Wind aufkommt. Dann klingen Glöckchen und Schellen. Macht mich ganz wuschig. Die Pferde erst recht. Zumal das Teil genau gegenüber der offenen Sichtblende im oberen Teil der Halle klingelt.
Donovan konnte seinen Kopf gar nicht abwenden, so sehr hat ihn das Gebimmel angesprochen. Na ja, es war nicht besonders viel los mit ihm. Weil aber auch alle anderen Pferde im Stall ganz aufgebracht waren, weiß ich, dass es nicht nur wieder Donovans Starrsinn war.
Ich bin nach den vielen Runden mit Hüpfern und Schnorcheln und Bocken dann doch noch aufgestiegen. Ich will um keinen Preis versäumen, da weiter zu kommen. Ich habe ihn einige Meter Schritt gehen lassen. Dann bin ich aber doch wieder abgestiegen, weil er einfach zu abgelenkt war und ich ihm nicht das Vergnügen gönnen möchte, dass er mich “loswerden” kann, wenn er möchte.
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